(Arthrosis deformans)

Pathologie

Sammelbegriff für degenerative, nicht entzündliche Gelenkerkrankungen. Sie entstehen meist durch chronische Gelenküberlastungen z.B. bei bestimmten Berufen oder Sportarten, sowie Übergewicht. Eine weitere Ursache sind angeborene oder erworbene Veränderungen des Gelenkaufbaus, bei dem einzelne Teile von der Idealform abweichen und so nicht optimal gewichtsbelastet werden können. In allen Fällen kommt es zu einer Schädigung der Knorpelschicht auf den am Gelenk beteiligten Knochenenden mit nachfolgender Entzündungsreaktion durch die mechanische Reizung des darunter liegenden Knochens.

Symptome

Zunächst klagen die Betroffenen nur über Steifheit des Gelenkes. Später treten zu Beginn einer Bewegung Schmerzen auf, die in einen Belastungsschmerz übergehen und schließlich auch in Ruhe weiter bestehen.

Diagnose

Zunächst einmal erhärtet sich der Verdacht auf eine bestehende Arthrose durch äußere Betrachtung der Gelenke, der typischen Beschwerden und Bewegungseinschränkungen. Hautreizungen und Schwellungen im Bereich der Gelenke erhärten den Verdacht auf die schmerzhafte Erkrankung. Ähnlich wie bei der Fibromyalgie tastet der Arzt auch bei Verdacht auf Arthrose bestimmte Sehnenansatzpunkte ab und überprüft diese auf Schmerzhaftigkeit. Liegt der Schwerpunkt des Krankheitsgeschehens in den Knien, ist eine Gangunsicherheit des Patienten auffällig.

Labordiagnostisch gibt es zwar keine ganz spezifischen Parameter, die auf eine Arthrose hinweisen; dennoch sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Die Erkrankung verläuft in entzündlichen Schüben und wird in diesem Zustand als aktivierte Arthrose bezeichnet. Liegt ein Entzündungsschub vor, sind die typischen Werte wie C-reaktives Protein und Leukozytenzahl erhöht, ebenso wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit.

Zur sicheren Diagnose gehört auch die Röntgenuntersuchung. Hierbei zeigen sich die ganz typischen Anzeichen einer Arthrose:

  • Verdichtung des Knochengewebes unterhalb des Knorpels
  • verengter Gelenkspalt
  • deutlich erkennbare Schäden in den Knochenstrukturen unterhalb des Knorpels
  • hornförmige Ausbuchtungen der Knochen

Therapie

Konservative Therapie

  • Reduktion von Übergewicht
  • Knieschule
  • gezielte Kräftigung der Muskulatur
  • Vermeidung bestimmter Belastungen

Physikalische Therapie

  • Muskelaufbau
  • Elektrotherapie
  • Wärmebehandlung
  • Kältebehandlung
  • Physiotherapie

Orthopädische Maßnahmen

  • Fersenkissen
  • passende Einlagen ins Schuhwerk
  • Gehstock (Unterarmstützen)
  • Sitzerhöhung

Pharmakologische Therapie

  • Schmerzmittel
  • nicht-steroidale Antirheumatika
  • Kortison in akuten Entzündungsphasen
  • Hyaluronsäure (Bestandteil der Gelenkflüssigkeit)
  • Chondroitin (stärkt den Knorpel)