(Hypertension, Hypertonie)

eigentlich: arterieller Hochdruck;

Einleitung

Der Begriff „arterieller Hochdruck“ bezeichnet die Erhöhung des Drucks in den Schlagadern (Arterien) über die Normalwerte von 80 mmHg (diastolisch) und 120 mmHg (systolisch). Während man früher erst bei Erhöhungen des Blutdruckes auf Werte über 95 mmHg diastolisch und/oder 160 mmHg systolisch eine Behandlung für nötig hielt, hat die genauere Beobachtung gelehrt, dass schon geringfügige Dauererhöhungen die Lebenserwartung stark verkürzen.

Ursachen

Durch verschiedene Einflüsse kann die Regulation des Blutdrucks, die durch Nerven, Hormone und Elektrolyte des Blutes erfolgt, nach oben verschoben werden, sodass ein einmal erhöhter Blutdruck nicht mehr selbstständig zur Norm zurückkehrt. Ursachen sind neben Stress und Nikotinmissbrauch besonders alle Nierenkrankheiten, Blutkrankheiten, Störungen der Schilddrüsen, Nebennieren, Geschlechtsdrüsen (Wechseljahre, Pubertät), chronische Infektionen (Herdinfektionen an Mandeln und Zähnen), Fettleibigkeit, Allergien und organische Hirnschäden.

Folgeschäden

Hochdruck selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom anderer Krankheiten. Er kann jedoch andere Krankheiten hervorrufen, wenn er lange besteht. Sehr schädlich für das Blutgefäßsystem sind häufige starke Drucksteigerung (labiler Hochdruck).

Im ersten Stadium der Hochdruckkrankheit sind die Blutgefäße der Haut meist erweitert (roter Hochdruck), so dass die Menschen einen vollblütigen, vitalen Eindruck machen. Außer gelegentlichen Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit sind meist keine Gesundheitsstörungen vorhanden. Mit dem weiteren Fortschreiten wird durch den Hochdruck die Niere geschädigt, die dann einen Stoff abgibt, der einen allgemeinen Gefäßkrampf hervorruft, sodass die Hochdruckkrankheit in das Stadium des „blassen Hochdruckes“ übergeht, das mit gefährlichen Krankheitserscheinungen verbunden ist.

Während im ersten Stadium der diastolische Druck oft noch normal ist, steigt er im zweiten Stadium über 100 mmHg. Die Kopfschmerzen verstärken sich, es kommen Ohrensausen, Schwindel, Ermüdbarkeit und Gedächtnisschwäche sowie anderen Störungen der Gehirnfunktion hinzu, die bereits als Warnsymptome eines drohenden Schlaganfalls aufgefasst werden müssen. Durch die ständige Überlastung wird das Herz ausgedehnt, bis es zu Herzklappenfehlern kommt. Es entwickelt sich eine zunehmende Herzschwäche. Frühzeitig bemerkt man bei der Harnuntersuchung die Zeichen der beginnenden Schrumpfniere, die in späteren Stadien zu Wassersucht, Harnvergiftung und schließlich zum Tode führt.

Eine weitere Folge des Hochdrucks ist die Arterienverkalkung.

Behandlung

Die Behandlung verlangt neben einer salzarmen Ernährung und Umstellung der Lebensgewohnheiten im Sinne einer Stressreduzierung, gesunden Ernährung, Gewichtsabnahme und sportlichen Betätigung oft auch medikamentöse Maßnahmen (Diuretika, Antihypertonika). Bei rechtzeitiger Behandlung gelingt es oft, den Druck wieder auf den Normalwert zu regulieren, so dass die Behandlung eingestellt werden kann, in allen anderen Fällen muss die Behandlung lebenslang erfolgen.

Der jugendliche Hochdruck

Der so genannte jugendliche Hochdruck ist eine besonders gefährliche Form des arteriellen Bluthochdrucks, da die Druckerhöhung um so gefährlicher ist, je länger sie auf das Blutgefäßsystem einwirken kann. Häufig findet man bei Jugendlichen Erhöhungen des Blutdruckes über 140 mmHg systolisch. Wesentliche Ursachen sind Nierenerkrankungen in der Kindheit (nach Masern und Scharlach), Herdinfektionen (Mandeln) und angeborene Fehlregulationen. Der jugendliche Hochdruck muss laufend überwacht und behandelt werden, um Dauerschäden des wachsenden Herzens zu vermeiden.