(lateinisch: degenerare, "aus der Art schlagen") auch: Entartung;

  1. In der Medizin und der Biologie bezeichnet dieser Ausdruck die Abweichung von der Norm im Sinne des Negativen, der Verschlechterung bei der Leistungsfähigkeit bei Individuen, Organen, Zellverbänden oder Zellen. Dabei kann es sich z.B. um Knorpel- oder Sehnenschäden bei chronischer Überlastung oder um die Entartung der innersten Lungenzellschicht bei Tabakmissbrauch handeln. Seit R. Virchow (1821-1902) werden in der pathologischen Anatomie alle Störungen im Stoffwechselablauf im zellulären Bereich als degenerativ bezeichnet. Degenerationen in Nervenzellen sind so gut wie irreversibel, wogegen Zellen des Körpergewebes die Fähigkeit zur Regeneration haben.
  1. In der Genetik spricht man von Degeneration in Bezug auf den genetischen Code zur Codierung der Aminosäuren, der nicht für alle Aminosäuren die gleiche Anzahl von Codonen benutzt. Die Degeneration (bis zu sechs Codonen) folgt dabei immer einem bestimmten Muster, indem jeweils die dritten Codon-Positionen begrenzt oder austauschbar sind. Die Degeneration stammt vermutlich aus der evolutionären Entwicklung.