Jod kann äußerlich mit Jodtinktur angewendet werden. Innerlich wird die Jodbehandlung grundsätzlich in zwei Formen durchgeführt, einmal mit Jodkalilösung in großen Mengen zur Verflüssigung des Bronchialschleims bei Asthma und Emphysem, auch bei schwerer Atherosklerose und früher bei syphilitischen Gefäßerkrankungen. Außerdem behandelt man Schilddrüsenerkrankungen mit ganz geringen Mengen Jod in Form von wenigen Tropfen Lugolscher Lösung, entweder, um bei Unterfunktion die Drüsentätigkeit anzuregen und der Drüse das zum Aufbau des Hormons notwendige Material anzubieten, oder um eine zu stark funktionierende Drüse kurzzeitig zu bremsen. Letzteres gelingt nur kurzfristig, dann setzt eine um so stärkere, lebensgefährliche Überproduktion des Hormons ein. Man benützt diese Methode daher nur zur Operationsvorbereitung bei Basedow und muss dann im richtigen Augenblick operieren, wenn sich der Kreislauf durch die vorübergehende Hemmung der Schilddrüse beruhigt hat.