“ (von griechisch: Lepis, "Schuppe")“ auch: “Aussatz, Hansen-Krankheit; “

Einleitung

Lepra wird nach dem norwegische Arzt Armauer Hansen (1841-1912), der 1873 den Erreger entdeckte, auch Hansen-Krankheit genannt. Es handelt sich um eine langsam verlaufende, lang dauernde Infektionskrankheit des Menschen, bei der Haut, Nerven, Sehnen, Muskeln und Knochen in Mitleidenschaft gezogen werden. Früher war Lepra in der ganzen Welt verbreitet, heute findet man sie nur in warmen Ländern mit schlechten sanitären und hygienischen Verhältnissen. In Indien, Südostasien, Afrika, Mittel- und Südamerika haben bis zu 1 % der Bevölkerung Lepra. Eine Heilung der Lepra ist heute durch Antibiotika und andere Medikamente möglich.

Erreger und Infektion

Der Erreger ist Mycobacterium leprae, das mit dem Erreger der Tuberkulose verwandt ist. Über Infektionsart (Schmutzinfektion) und Inkubationszeit (zwei bis 30 Jahre) ist wenig bekannt. Kinder sind ansteckungsgefährdeter als Erwachsene.

Formen

Im Wesentlichen unterscheidet man:

a) lepromatöse Lepra, Knollenaussatz.

Typisch hierfür ist die symmetrische Verteilung der leprösen Veränderungen. Hautverdickungen treten zunächst häufig im Gesicht, später an Händen und Füßen auf. Oft fallen die Haare der Augenbrauen aus. Bei Fortschreiten der Krankheit können Geschwüre entstehen und Knochen und Knorpel (Nasenknorpel) zerstört werden. Die Nervenstränge verdicken sich; häufig verkrüppeln Hände und Füße;

b) die “’tuberkuloide Lepra, Nervenaussatz. “‘

Eine gutartigere Form der Lepra. Im Beginn treten typische Hautoberflächen-Erhebungen auf, bei dunkelhäutigen Menschen mit Pigmentveränderungen. Meist ist die Hautempfindlichkeit gestört. Die Nervenstörung ist typischerweise immer einseitig. Die Diagnose kann häufig durch das klinische Bild und/oder den Nachweis von Mycobacterium leprae gestellt werden. In unklaren Fällen muss die Diagnose mithilfe einer Biopsie und einer histologischen Untersuchung gesichert werden. Ein verlässlicher Hauttest (ähnlich wie bei der Tuberkulose) ist nicht bekannt.

Geschichte

Von Kreuzfahrern aus dem Orient nach Europa eingeschleppt, wütete bis zum 16. Jh.; da es damals kein Heilmittel gegen Lepra gab, wurden die Kranken aus jeder Gemeinschaft entfernt und vor die Städte verbannt, wo sie in Heimen von Almosen leben mussten; im Mittelalter schon früh Pflege in solchen Leprosenheimen und abgeschlossenen Wohnsiedlungen.