auch: Bronchialkarzinom;

Lungenkrebs

Lungenkrebs, auch Bronchialkarzinom genannt, ist einer der bösartigsten Krebsformen überhaupt. Er zählt zu einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Eine Ursache ist das Rauchen, er wird bis zu 90% direkt oder indirekt ausgelöst.

Defekte Lungenzellen vermehren sich unkontrolliert und so entstehen Tumore. Von den Tumoren können sich weitere Zellen ablösen und durch die Blutbahnen in weitere Organe gelangen. Metastasen, also Tochtergeschwüre, sind die Folge. Lungenkrebs wird oft zu spät entdeckt, da die Symptome meist erst in späteren Stadien zu spüren sind. Je früher man also Lungenkrebs entdeckt, desto höher sind die Chancen auf Heilung.

Nicht jeder Lungenkrebs ist gleich, insgesamt gibt es vier verschiedene Arten. Sie unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Prognose und Behandlung fallen je nach dem unterschiedlich aus. Berufsgruppen haben auch je nach dem ein erhöhtes Risiko, wenn mit gefährlichen Chemikalien und Substanzen gearbeitet wird, wie zum Beispiel mit Arsen oder Lösungsmitteln wie Asbest.

Achten müssen auch Eltern darauf, nicht zu viel in Gegenwart der Kinder zu rauchen, da auch Passivrauchen ein erhöhtes Risiko aufweist. Am besten wäre e natürlich, wenn die Eltern mit dem Rauchen aufhören, zum Besten der Kinder und auch sich selbst.

Lungenkrebs tritt bei Männern doppelt so oft auf als bei Frauen, die Zahl der von Lungenkrebs erkrankten Frauen steigt jedoch, da mehr Frauen rauchen als früher.

Kleinzellige Lungenkarzinome sind besonders aggressiv, da sie sich schneller ausbreiten und wachsen. Sie breiten sich aus über das Blut in die Lymphbahnen in Lymphknoten, Lunge, Skelett und Knochenmark, sogar in Gehirn und Leber. Nicht- kleinzellige Lungenkarzinome metastasieren und wachsen deutlich langsamer. Eine Krebserkrankung wird nur selten vererbt, mehr als die Hälfte aller Tumore entstehen in den obersten Bereichen der Lungenflügel. In Deutschland erkranken bis zu 55.000 Menschen im Jahr an Krebs, nach dem Robert-Koch-Institut. Von den 55.000 erkrankten sterben 40.000 an den tödlichen Folgen.

Ursachen:

Aufgrund einer genetischen Veränderung beginnen Zellen im Bronchialsystem unkontrolliert zu wachsen. Diese Zellen vermehren sich sehr schnell, gesundes Lungengewebe wird dabei verdrängt. Tochtergeschwüre bilden sich, da Krebszellen über Blut- und Lymphbahnen in andere Teile des Körpers gelangen, sie werden Lungenkrebs Metastasen genannt.

Fast 90% aller Männer, die an Lungenkrebs erkranken, haben geraucht oder rauchen sogar noch. Das Erkrankungsrisiko steigt höher, je länger man raucht, je früher man mit dem Rauchen angefangen hat, je mehr man raucht und ob man passiv mitraucht.

Tabak an sich enthält über 4800 Substanzen von denen etwa 90 entweder krebserregend oder in Verdacht stehen. Je mehr man raucht, desto höher das Risiko. Ärzte/Ärztinnen drücken dies anhand der Packungsjahre aus, dass bedeutet, wenn man jeden Tag eine Packung raucht in einem Jahr, steigt das Krebsrisiko enorm. Man unterscheidet auch verschiedene Zigarettensorten, strake oder filterlose Zigaretten sind besonders schädlich. Am besten ist also, direkt mit dem Rauchen aufzuhören, bevor es zu spät ist und man sein Leben riskiert, denn Lungenkrebs ist so gut wie unheilbar. Das heißt, am besten erst gar nicht mit dem Rauchen anfangen.

Symptome:

Oft trete Symptome erst sehr spät auf. In fortgeschrittenen Stadien löst Lungenkrebs Symptome wie blutige Auswürfe, Atemnot und rapiden Gewichtsverlust. Am Anfang treten wenige Beschwerden bei den Patienten auf, nur etwa Husten und Schmerzen in der Brust.

In frühen Stadien verursacht Lungenkrebs längeren, anhaltenden Husten. Oft verwechselt wird diese Symptome leider mit einer chronischen Bronchitis. Symptome wie Abgeschlagenheit, Husten oder leichtes Fieber wie bei einer Erkältung können ebenso in frühen Stadien auftreten. In den späteren Stadien treten Symptome wie blutiger Auswurf, Brustschmerzen und Gewichtsverlust auf. Treten diese Symptome über zwei Wochen am Stück auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Weiter Symptome können sein:

  • Veränderung in der Stimme
  • Keuchen
  • Anhaltende Infektion in der Brust
  • Schmerzen in den Fingern
  • Knochenschmerzen
  • Schwächegefühl
  • Luftnot
  • Trommelschlegelfinger (eine Verdickung der Fingerspitzen)
  • Appetitlosigkeit
  • Gehirn- oder Rückenmarksverletzungen
  • Störungen des Hormonhaushalts (z.B das Cushing-Syndrom)
  • Schwellungen an Armen, Hals und im Gesicht

Diagnose:

Eine Anamnese ist das erste, was der Arzt macht. Er fragt nach den aktuellen Beschwerden, frühere Erkrankungen und Krankheiten in der Familie. Sollte sich aus der körperlichen Untersuchung ein Verdacht auf Lungenkrebs herausstellen, werden umgehen weitere Untersuchungen in die Wege geleitet. So kann im Nachhinein festgestellt werden, ob es sich wirklich um einen Tumor handelt und wenn um welche Art von Tumor. Dazu kommt, wie weit er fortgeschritten ist.

Untersuchungen bei Verdacht auf Lungenkrebs können sein:

. Röntgenaufnahmen des Brustkorbs

. Computertomografie

. Spiegelung der Lunge und Entnahme von Gewebeproben

. Blutuntersuchungen

Diese Diagnosen dienen der Lokalisierung des Tumors und des Ausschlusses von Fernmetastasen. Für einen Ausschluss eines Tumors kommen meist ein Ultraschall des Bauches, eine Computertomografie des Kopfes und Skelettszintiegrafie in Frage. Wichtig ist auch die Überprüfung der Lunge, um zu sehen, inwieweit Sie noch in funktionsfähig ist. Die Lungenfunktion wird sich erheblich verschlechtern, wenn ein Teil der Lunge oder sogar ein ganzer Lungenflügel entfernt werden müsste. Eine Operation kann nicht durchgeführt werden, wenn im Vorfeld klar ist, dass schon eine starke Einschränkung existiert.

Ein Problem ist weiterhin, dass Krebs erst in fortgeschrittenen Stadien festgestellt wird, also nicht früh genug.

Therapie:

Eine Chemotherapie ist oft die einzige Überlebenschance für Patienten, die nicht operiert werden können. Bei einer Chemotherapie werden Medikamente verabreicht, die die Zellteilung stoppen oder das Zellwachstum bremsen. Ziel dieses Verfahren ist eine Tumorverkleinerung. Ein erneutes Wachstum des Tumors wird verhindert durch eine weitere Chemotherapie nach einer Operation. In Frage kommen auch Strahlentherapien, sie hat das Ziel, Tumorzellen durch Bestrahlung zu schädigen und dabei so wenig umliegendes Gewebe zu zerstören wie möglich.

Eine weitere Therapieform ist die Immuntherapie. Die Antikörper greifen nicht direkt die Krebszellen an, sondern zielen auf Kontrollpunkte des Immunsystems ab. Diese werden von Krebszellen ausgenutzt, um sich der körpereigenen Abwehr zu entziehen. Wenn der Körper in einem gesunden Zustand ist, kann er körperfremde Substanzen, Bakterien und Viren, aber auch Krebszellen erkennen und effektiv abwehren. Krebszellen können sich aber tarnen und sich der Immunabwehr entziehen. Diese Taktik nennt man „Escape Mechanismus“. Dies ist gefährlich, denn durch diese Weise können die Krebszellen ungehindert wachsen und es entsteht ein Tumor. Hier kommen die „Checkpoint Inhibitoren“ ins Spiel. Sie setzen genau an der „Tarnung“ der Krebszellen an. Die Blockaden werden gelöst und machen die Krebszellen wieder für das Immunsystem angreifbar. Diese Therapie ist zugelassen für Lungenkrebspatienten in fortgeschrittenen Stadien, die schon andere Therapien erhalten haben wie auch Patienten in der ersten Therapielinie zur Verfügung. Nicht alle Patienten sprechen darauf an und auch die Wirkung tritt erst wenige Wochen später ein. Leider trete auch Nebenwirkungen auf, zum Beispiel eine schwere Überreaktion des Immunsystems. Behandelt werden kann diese Überreaktion jedoch im Normalfall.