Fachgebiet der Chirurgie, das Diagnose und operative Eingriffe am zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) sowie am peripheren (Körper-) und vegetativen Nervensystem umfasst.

Die zu Lähmungen führende Durchtrennung von Körpernerven wird schon seit Jahrzehnten durch eine Nervennaht behoben, die rechtzeitig angewandt gute Erfolge erzielt. Ein wichtiges Gebiet der Neurochirurgie, das vor allem in jüngerer Zeit erhebliche Bedeutung erlangt hat, ist die Erkennung und operative Behandlung der Geschwülste von Gehirn und Rückenmark. In den letzten Jahren wurden zahlreiche diagnostische Verfahren entwickelt (z.B. Elektroenzephalographie, Angiographie, Szintigraphie, Kernspintomographie), die heute schon eine frühzeitige Erkennung von Art und Sitz eines Geschwülstes ermöglichen (Gehirnoperationen). Zu den Aufgaben der Neurochirurgie gehören außerdem die operative Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Rückenmark und die operative Behandlung von Blutungsherden und Missbildungen des Gehirns sowie die operative Versorgung offener Gehirnverletzungen.

Ein weiteres wichtiges Kapitel der Neurochirurgie stellen operative Eingriffe am vegetativen Nervensystem dar (z.B. Stellatumblockade), die bei bestimmten Formen von Schmerzzuständen, Gefäßkrämpfen oder Durchblutungsstörungen in Frage kommen.