(griechisch: órganon, „Werkzeug, Hilfsmittel“)

Die Botanik versteht unter dem Begriff Organ einen abgegrenzten Teil der Pflanze, die Zoologie einen abgegrenzten Teil des Tieres bzw. des Menschen (mehrzellige Organismen). Ein Organ besteht aus einem oder mehreren Gewebearten und hat spezielle Aufgaben im Organismus. (Organismus ist die Bezeichnung für die Gesamtheit aller in einem Individuum befindlichen Organe.) Alle Organe haben im Groben wie im Feinbau eine charakteristische Bauweise und befinden sich in einer bestimmten Lage im Organismus.

Organe von Pflanzen sind unter anderem die Wurzel(n), der Stiel, die Blüte, das Blatt. Bei niederen Pflanzen wie Moosen bestehen die Bildungszentren der Organe aus Scheitelzellen. Eine Ausnahme bilden die Algen, wo das Bildungszentrum aus einer Gruppe von Initialzellen besteht, die am Scheitel der Thalli (Vegetationskörper) liegen. Bei höheren Pflanzen sind die Bildungszentren aus Gruppen von Zellen aufgebaut.

Organe von Tier und Mensch sind unter anderem Haut, Herz, Nieren, Magen, Darm, Augen (Sinnesorgane), Gehirn, Drüsen. Über komplizierte Systeme wie z.B. den Blutkreislauf, das Nervensystem oder das Lymphsystem, aber auch über den Stoffwechselkreislauf, werden die Organe verbunden, ernährt, mit Sauerstoff versorgt und gesteuert.

Bei einer Zelle (nur bei Eukaryonten) werden die abgetrennten Kompartimente (unter anderem Chloroplasten, Golgi-Apparat), denen eine spezielle Funktion innerhalb der Zelle zugeordnet werden kann, als Organelle bezeichnet. Diese Bezeichnung wird auch auf die Zelldifferenzierung von Einzellern angewendet (Geißel, Vakuole u.a.).