beschreibender Begriff für Störungen des Erlebens und Krankheiten im Bereich der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychopathologie. Meistens äußern sich Psychosen mit Störungen der zeitlichen, räumlichen, personellen und situativen Orientierung. Auch Wahn und Halluzinationen können auftreten.

Seelische Krankheiten werden nach K. Schneider in zwei Gruppen unterteilt; zur ersten gehören seelische Störungen ohne körperliche Krankheit als Grundlage: Neurose, abnorme Persönlichkeit, abnormes sexuelles Verhalten, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, psychosomatische Erkrankungen. In die zweite Gruppe fallen psychische Störungen, die eine Krankheit zur Grundlage haben: exogene und endogene Psychosen.

Psychosen belasten das psychische Leben so sehr, dass die betroffene Person oft den Realitätsbezug verliert und die normalen Anforderungen des Alltags schlecht oder nicht mehr bewältigen kann. Bei der endogenen Psychose konnte eine zu Grunde liegende Krankheit nur angenommen, aber nicht bewiesen werden (bei Schizophrenie und manisch-depressiven Zuständen). Bei der exogenen Psychose ist eine körperliche Beeinträchtigung erkennbar und nachweisbar, so z.B. Paralyse, Epilepsie, Vergiftungen, Hirnverletzungen. Zu deren Krankheiten zählt auch der Schwachsinn.

Behandelt werden die Krankheiten je nach Ursache und Symptom mit z.B. Psychotherapie, Psychopharmaka oder Beschäftigungstherapie. In schweren Fällen werden die Patienten in psychiatrischen Krankenhäusern stationär behandelt.