auch: Autointoxikation;

Erkrankung durch Gifte, die im Körper selbst entstehen, also im weiteren Sinne auch die Auswirkung der Harnvergiftung, der Stuhlvergiftung und der Bakteriengifte sowie giftiger Zersetzungsprodukte aus großflächigen Wunden, Verbrennungen usw. Im engeren Sinne fasst man unter Autotoxikation eine Gruppe von Krankheiten zusammen, deren äußere Ursachen nicht zu ermitteln sind. Mit dem Fortschritt der Wissenschaft hat sich diese Gruppe verkleinert, doch gibt es eine Reihe von Stoffwechselprodukten, die im Übermaß sicher giftig wirken. So gehören die Endstadien der Zuckerkrankheit, der Gicht und der Thyreotoxikose zu den Selbstvergiftungen. Ferner kann man Erkrankungen durch Autoantikörper (gegen körpereigene Stoffe gerichtete Blut-Schutzstoffe [Antikörper]) dazu rechnen. Hingegen ist die Selbstvergiftung als Folge einer Resorption schädlicher Stoffe aus dem Darm nicht so häufig wie früher angenommen wurde, selbst wenn die Darmfunktion schwer gestört ist, da es in keinem Falle gelungen ist, bei solchen Zuständen wie Migräne, Müdigkeit, Übelkeit usw. Stoffwechselprodukte der Darmbakterien im Blut nachzuweisen. Viel eher findet man bei Störungen der Darmflora (Darmbakterien) Vitaminmangel sowie Mangel an Eisen und anderen Mineralien, durch den die Krankheitserscheinungen ausreichend erklärt werden.