auch: Bauchnabel, Umbilicus

eingezogenes Mal in der Mitte der Bauchwand, das entsteht, nachdem bei der Geburt die Nabelschnur durchschnitten wurde und ihr Rest eingetrocknet ist. Da Narbengewebe minderwertiger ist als anderes Gewebe, kann es bei Drucksteigerungen im Bauch nachgeben und sich so ein Nabelbruch bilden, vor allem in den ersten Lebensmonaten, solange die Narbe noch in Bildung ist. An der Innenseite der vorderen Bauchwand ziehen 4 Stränge zum Nabel: von der Leber absteigend die nach Abbindung der Nabelschnur verödete Nabelvene, zu beiden Seiten aus dem Becken aufsteigend die verödeten Nabelarterien und vom Scheitel der Harnblase aufsteigend der verödete Urachus, ein Gang, der sich normalerweise schon lang vor der Geburt schließt. Ist er beim Kleinkind noch offen, so spricht man von einer Nabelfistel. Zum Unterschied von dieser, in die Harnblase führenden Nabelfistel können andere Nabelfisteln in den Krummdarm (Ileum) führen; bei diesen handelt es sich um ein Erhaltenbleiben des Darm-Dotter-Gangs, der bei der normalen Entwicklung des Ungeborenen vollständig schwindet. Die ihn in frühen Entwicklungsphasen begleitende Dotterarterie kann abnormerweise als Strang erhalten bleiben und vom Gekröse des Krummdarms zum Nabel ziehen. Die beim normalen Fetus sichtbare scharfe Grenze zwischen vorderer Bauchwand und Nabelschnur wird erst im Laufe der Entwicklung erreicht. In früheren Entwicklungsphasen handelt es sich um eine kegelförmige Fortsetzung, und in diesem Nabelkegel liegen Darmschlingen. Unterbleibt die normale Rückverlagerung dieser Darmschlingen in den Bauch, so hat das Neugeborene einen Nabelbruch, der zum Unterschied von dem oben erwähnten erworbenen als angeboren zu bezeichnen ist.