auch: Rückenmarkschwindsucht;

Spätfolge einer Syphilis. Die Ursache dafür, dass sich bei einem sehr kleinen Prozentsatz (1-5 %) von an Syphilis Erkrankten nach 5-15 Jahren eine Tabes dorsalis entwickeln kann, ist nicht bekannt. Der meist schleichend beginnenden Krankheit liegt eine Degeneration der Hinterwurzeln und Hinterstränge des Rückenmarks zu Grunde. Auch die Hirnnerven sind häufig befallen. Außerdem liegen fast immer Störungen der Pupillenreaktion, gelegentlich auch Atrophien des Sehnerven vor, die zu Sehschwäche und sogar Erblindung führen können. Mitunter kommen Kombinationen von Tabes dorsalis und Paralyse vor (Tabo-Paralyse). Weitere wichtige Symptome der Tabes dorsalis sind Gangunsicherheit (Ataxie), die sich bei Dunkelheit verstärkt, Unsicherheit bei Zielbewegungen, Reiz- und Ausfallerscheinungen der Gefühlsempfindung an Rumpf und Gliedmaßen. Als charakteristisch gelten vor allem blitzartig einschießende "lanzinierende" Schmerzen. Nicht immer ist das Krankheitsbild voll ausgebildet, es gibt milde (abortive) Verlaufsformen.