undifferenzierte Körperzellen, die noch nicht auf eine bestimmte Funktion im Organismus spezialisiert sind (z.B. als Nervenzelle, Hautzelle usw.). Durch Mitose (Zellteilung) können weitere Stammzellen gewonnen oder ausdifferenzierte Zellen hergestellt werden. Sie werden in der Klontechnik als Mittel der Reproduktion von Körpergewebe favorisiert.

Unterschieden werden Stammzellen in adulte und embryonale Stammzellen:

Adulte Stammzellen werden aus normalem Gewebe wie beispielsweise dem Knochenmark entnommen. In Zellkulturen werden diese umprogrammiert und reifen zu dem gewünschten Gewebe heran. Dieses wird dem Patienten wieder injiziert und soll das kranke Gewebe reparieren. Aus adulten Stammzellen kann kein Mensch entstehen; die Forschung an ihnen ist somit moralisch unproblematisch.

Bei embryonalen Stammzellen werden einem Embryo, der sich im Blastozysten-Stadium (fünf Tage alte Embryos mit ca. 100-200 Zellen) befindet, die Stammzellen entnommen. Diese reifen in der Petrischale heran und entwickeln sich zu unterschiedlichen ausdifferenzierten Zellen. Sie werden kranken Menschen injiziert und heilen das Gewebe. Da diese Stammzellen allerdings einem lebensfähigen Embryo entnommen werden, aus dem sich ein Mensch entwickeln könnte, ist ihre die Entnahme ethisch nicht einwandfrei. Viele Moralauffassungen sehen in dem Embryo ein Individuum, dem Schutz vor solchen Eingriffen gewährt werden muss.

Die Stammzellen gehören zu den Hoffnungsträgern der Medizin. Durch ihre Reparaturfähigkeit sollen sie Krankheiten des Gehirns (Parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose, Schlaganfall), des Herzens (Herzschwäche, Herzinfarkt), der Leber (Hepatitis, Zirrhose), der Bauchspeicheldrüse (Diabetes), der Knochen (Osteoporose, Knochenkrebs) und der Haut (Verbrennungen, schwache Wundheilung) heilen.

Nur wenige Länder betreiben offiziell Stammzellenforschung, dazu gehören die USA, Großbritannien, Frankreich, Holland, Schweden, Deutschland, Israel, Indien, Japan und Australien. Dabei ist meistens Grundlagenforschung gestattet, Forschung im Sinn der Fortpflanzung jedoch nicht.