auch: Chorea;

die Bezeichnung Veitstanz geht auf den katholischen Heiligen Veit (Vitus) zurück, der als Patron gegen diese Krankheit galt. Krankhafte Bewegungsstörung, gekennzeichnet durch willkürlich und ungeordnet blitzartig ablaufende sinnlose Bewegungen, die sich auf die gesamte Gliedmaßen- und Gesichtsmuskulatur erstrecken können. Zu Grunde liegt eine Erkrankung bestimmter Anteile des im Hirnstamm gelegenen extrapyramidalen Systems.

Man unterscheidet 2 Hauptformen:

Chorea minor oder Sydenham (nach dem engl. Arzt Th. Sydenham, 1624-1689) vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen, überwiegend bei Mädchen auftretend, insbesondere nach und bei Scharlach, Rheuma, Angina, Nephritis, als Ausdruck einer infektiös-toxischen bzw. allergisch-rheumatischen Schädigung. Neben der Bewegungsunruhe beobachtet man oft auch psychische Veränderungen wie erhöhte Reizbarkeit, Stimmungslabilität, Zerstreutheit. Die Heilungsaussichten sind überwiegend gut. Eine sehr seltene, dem Wesen nach der Ch. Minor zuzuordnende Form ist die Schwangerschaftschorea;

die Ch. Major, Erbchorea oder Huntington (nach dem amerikanischen Arzt G. Huntington, 1850-1904), eine erbliche, chronisch fortschreitende Erkrankung, die meist zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr beginnt und viel schwerere Erscheinungen zeigt. Im späteren Verlauf auch geistiger Abbau.