Atembeschwerden: verschiedene Auslöser können Atemnot verursachen

AUS: MEDIZIN-LEXIKON.DE

Inhalation

Schwierigkeiten beim Atmen schränken das Leben der Betroffenen stark ein. Für Atembeschwerden kommen unterschiedliche Auslöser in Betracht. Manche Ursachen beruhen auf physischen Krankheiten, andere wiederum sind psychisch begründet.

Atemprobleme bei völlig gesunden Menschen

Nicht immer wird Atemnot durch eine Krankheit ausgelöst. Atembeschwerden treten auch bei völlig gesunden Menschen auf. Leichte Kurzatmigkeit kann beispielsweise durch Luftverschmutzung oder durch das im Hausbau eingesetzte Asbest verursacht werden. Bei Asbest handelt es sich um verschiedene faserförmige kristallisierte Silikat-Minerale natürlichen Ursprungs, die je nach Aufbereitung in Dachplatten und Bodenbelägen verwendet werden. Auch Fliesenkleber, Putze und Spachtelmassen können Asbest enthalten. In Deutschland wurde das Material wegen seiner zahlreichen praktischen Eigenschaften jahrzehntelang in großen Mengen beim Bauen verwendet.

Erst 1993, als man die Gefährlichkeit von Asbest für die Atemwege erkannt hat, hat man dies verboten. Erste Symptome, die darauf hinweisen, dass Asbest eingeatmet wurde, sind Kurzatmigkeit sowie abnehmende körperliche Belastbarkeit. Eine Asbestose wird oft erst erkannt, wenn bereits große Teile der Lunge geschädigt sind. Mit einem nach VDI-Richtlinien zertifiziertem Asbest Test inkl. REM-Bildnachweis lässt sich eine Asbest-Belastung erkennen. Neben der Raumluftanalyse bestehen Möglichkeiten, auch Materialien auf Asbest zu testen. Die Materialprobe zeigt Asbestwerte auch dann an, wenn der Schadstoff noch nicht in die Luft abgegeben wurde.

Durch spezielle Analyseverfahren wie REM (Rasterelektronenmikroskop) und PLM (polarisationsmikroskopische Analyse) ist Asbest nachweisbar. Wegen höherer Genauigkeit wird das REM-Verfahren bevorzugt, insbesondere, wenn rechtssichere Analysewerte notwendig sind.

Körperliche und seelische Ursachen für Kurzatmigkeit

Atembeschwerden können viele verschiedene Ursachen haben. Oft ist Kurzatmigkeit auf chronische Lungenerkrankungen wie Bronchitis, Bronchiektasie, Asthma, Mukoviszidose und COPD zurückzuführen. Eine Lungenentzündung begünstigt Atembeschwerden, unabhängig davon, ob die Erkrankung bakteriell oder viral verursacht wurde. Während der Ausheilphase nach einer akuten Lungenerkrankung kann es zur Kurzatmigkeit kommen. Weitere Auslöser für Atemprobleme sind unbehandelte Herzerkrankungen, Übergewicht sowie die natürliche Gewichtszunahme während einer Schwangerschaft. Meistens treten Atembeschwerden auf, wenn die Atemwege durch Entzündungen oder Schleim verengt sind oder sich verkrampfen.

Neben körperlichen Krankheiten können auch durch psychische Ausnahmezustände Probleme mit der Atmung entstehen. Stress, Aufregung, Angst und Panik behindern den Atmungsprozess. Ein grundlegendes Verständnis für die Atmung ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Vorgänge im Körper besser zu verstehen und unnötige Ängste abzubauen. Bei akuter Atemnot oder unter starker psychischer Belastung kann die Atmung mithilfe bestimmter Atemtechniken bewusst gesteuert werden. Leicht erlernbare Techniken
helfen, die Atmung zu beruhigen, die Kontrolle zu behalten und den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Durch bewusstes, tiefes Atmen können Spannungen im Körper und psychische Symptome abgebaut werden. Da die Atemtechnik einen direkten Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat, ist es möglich, körperliche und seelische Reaktionen auf Stress zu regulieren. Dies wird durch tiefes Atmen in den Bauch erreicht.

Bei Lungenkrankheiten mit Atemnot wird leichtes Ausdauertraining empfohlen, jedoch sollten sportliche Aktivitäten zuvor mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Sport verbessert die körperliche Belastbarkeit. Meistens genügt bereits ein täglicher Spaziergang, um tief durchzuatmen und sich besser zu fühlen. Täglich spazieren gehen erhöht den Sauerstoffumsatz im Körper, unterstützt das Immunsystem, entlastet die Gelenke und stärkt die Gefäße. Um Atembeschwerden zu vermeiden, sollte man sich von Zigarettenrauch, Umweltschadstoffen sowie Schadstoffen im Wohnbereich unbedingt fernhalten.