auch: Biorhythmik;

Der Biorhythmus ist eine Erscheinung bei Organismen, der bestimmte Lebensvorgänge in einer festen Periodisierung ablaufen lässt. Man spricht dann auch von einer biologischen oder biochemischen Oszillation. Die Vorgänge müssen selbsterregt (endogen) sein, um von einem Biorhythmus sprechen zu können. Er bildet beim Menschen, bei den Tieren und den Pflanzen die Grundlage für die Chronobiologie.

Die Periodizität bzw. Phasen sind bei einzelnen Organismen von unterschiedlicher Dauer. Jeder Organismus richtet sich nach dem Tagesrhythmus, der durch die Erddrehung bestimmt wird. Doch haben Untersuchungen gezeigt, dass die innere Uhr des Menschen nur etwa 23 Stunden für einen Tag anzeigt. Andere Perioden werden z.B. durch Ebbe und Flut (Gezeiten; je 12,8 Stunden) bestimmt, durch die Mondphase mit 28 Tagen (lunar) oder 14-15 Tagen (semi-lunar), durch die Jahreszeiten (unter anderem Winterschlaf bei Tieren, Vogelzug, Blattabwurf bei Pflanzen, Eisprung, Wanderung der Aale und Lachse) und durch klimatische Faktoren, die sehr unterschiedlich sein können. Einige Periodizitäten konnten bisher aber noch nicht gedeutet werden.

Wissenschaftlich nicht fundiert ist die Theorie, dass das Leben des Menschen von seiner Geburt an in wellenförmigen bzw. sinusförmigen Phasen von 23 (physische Aktivität), 28 (Gefühlsleben) und 33 (geistige Leistung) Tagen verläuft. Die Biorhythmologie, die sich damit befasst, ist dementsprechend eine Pseudowissenschaft und hat mit biologischen Erkenntnissen nichts zu tun.