(Anämie)

Mangel an roten Blutkörperchen. Äußeres Zeichen ist Blässe der Gesichtshaut sowie der Lippen und Bindehaut der Augen. Man unterscheidet Blutarmut durch Blutungen, durch verlangsamten Blutaufbau und durch beschleunigten Blutabbau.

Meist ist die Zahl der roten Blutkörperchen verringert, es kann aber auch nur ihr Gehalt an Blutfarbstoff (Hämoglobin) zu klein sein. In der Praxis verwendet man zur Bezeichnung des Grades einer Blutarmut oft nur die Menge des im gesamten Blut enthaltenen Blutfarbstoffes, wobei man den Normalwert mit 100 % bezeichnet. Von einer Blutarmut spricht man meist erst, wenn der Hämoglobingehalt unter 70 % gesunken ist, jedoch können auch schon Vorstufen mit viel geringeren Abweichungen die typischen Symptome der Blutarmut aufweisen, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen, Ohrensausen, spröde Haut (Schleimhäute, Nägel und Haare), Schluckbeschwerden, Infektionsanfälligkeit, Gastritis und bei Frauen Ausfluss.

Die Ursachen einer Blutarmut sind (abgesehen von effektiven erheblichen Blutverlusten) verschiedene Blutkrankheiten, das Versagen des in der Niere gebildeten Hormons Erythropoetin bei Nierenkrankheiten, Knochenmarksschwund und fehlendes Vitamin B12 (Perniziosa). Außerdem kann Blutarmut durch Überfunktion des Blutabbaus in Leber und Milz entstehen. Diese Form ist gekennzeichnet durch zitronengelbe Hautfarbe, weil durch den Blutfarbstoff, der aus den zerstörten Blutkörperchen frei wird, der Bilirubinspiegel (Gallenfarbstoffe) im Blut ansteigt.

Die Symptome überschneiden sich zum Teil bei allen Formen, weil die Blutkörperchen, die entstehen, wenn die Blutbildung beeinträchtigt ist, meist von schlechterer Qualität sind und rascher zugrunde gehen, so dass gleichzeitig der Blutabbau beschleunigt ist.