1. spezifische Reaktionsfähigkeit eines Gewebes oder seiner Teile auf äußere oder innere Reize. In der Physiologie bedeutet Erregbarkeit die Reaktion von Nerven oder Muskeln auf Reize, besonders auch Elektrizität, deren geringste Stärke den Schwellenwert der Erregbarkeit darstellt.
  1. anomaler Zustand gesteigerter Tätigkeit des ganzen Organismus oder einzelner Teile desselben. Der Grad der Erregbarkeit eines Menschen ist in der Regel durch Anlage, Konstitution und Temperament bedingt. Phlegmatiker lassen sich nur schwer aus der Ruhe bringen, Choleriker oder stimmungslabile, explosible Menschen können durch Kleinigkeiten erregt werden. Eine erhöhte Erregbarkeit, vor allem des vegetativen Nervensystems, die sich in Herzklopfen, Schweißausbrüchen, innerer Unruhe, Zittern, Schlafstörungen äußert, kann z.B. durch Überforderung hervorgerufen werden.

Eine Steigerung der Erregbarkeit kann auch körperliche Ursachen haben, z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion, bei der das gesamte Nervensystem übererregbar ist. Bei Epilepsie, Hirnverletzungen und Psychosen kommt es zu Zuständen der Überregung, die zum Krankheitsbild gehört. Diese Patienten sollten ärztlicher Behandlung zugeführt werden.