Fettgewebe ein Gewebe, das an manchen Stellen als Baugewebe konstant vorhanden ist, an anderen Stellen als Speichergewebe je nach Konstitution und Ernährungszustand stärker, schwächer oder gar nicht ausgebildet sein kann. An Fußsohlen, Handflächen, unter den Sitzhöckern und in der Umgebung der Nieren hat das Fettgewebe eine Polsterungsfunktion. Speicherfett kann sich in den meisten Körpergegenden im Unterhautgewebe ansammeln sowie im Gekröse und im großen Netz.

Fettgewebe Definition:

Fettgewebe ist ein spezielles Gewebe, das hauptsächlich aus Fettzellen (Adipozyten) besteht und sich durch einen hohen Grad an metabolischem Aktivität auszeichnet.

Fettgewebe Gewebearten:

Histologisch werden drei Typen von Fettgewebe unterschieden: weißes Fettgewebe, braunes Fettgewebe und beiges Fettgewebe. Äußerlich wird bei Erwachsenen normalerweise lediglich das weiße Fettgewebe sichtbar sein.

Fettgewebe Funktionen:

Man teilt das weiße Fettgewebe anhand seiner Funktion in Baufett, Speicherfett und subkutanes Fettgewebe ein. Das Baufett fungiert als mechanisch wichtiges Füllgewebe und ist in sogenannten Fettkörpern als Polsterung und Verschiebeschicht vorhanden. Speicherfett speichert Triglyzeride und das subkutane Fettgewebe dient dem Kälteschutz. Darüber hinaus kann braunes Fettgewebe Wärme durch Oxidation von Fettsäuren erzeugen.

Embryologie

In den meisten Fällen wird Fettgewebe in der Nähe von Blutgefäßen durch Ausbildung von Mesenchymzellen gebildet. Während der Embryonalperiode (4. bis 8. Woche) entstehen die ersten Adipozyten, von denen vorwiegend braunes Fettgewebe hergestellt wird. Weißes Fettgewebe wird während der Fetalperiode und nach der Geburt, bis in die Pubertät hinein, gebildet. Brown Fat verschwindet nach der Geburt überwiegend und wird nur noch an bestimmten Körperstellen beibehalten (z.B. im Mediastinum, um die Aorta). Auch im Erwachsenenalter werden ständig Fettzellen durch Präadipozyten hergestellt. Ein entscheidender Faktor für adipogene Differenzierung ist der Transkriptionsfaktor PPAR-γ.

Histologie

Das Fettgewebe besteht aus Adipozyten, welche in einer löchrigen Struktur eingefügt sind. Abhängig von der Art des Fettgewebes besitzen die Fettzellen eine große lipidhaltige Höhle oder mehrere kleinere und variieren in Farbe.

Physiologie

Fettgewebe erfüllt zahlreiche Funktionen im Körper: es speichert Lipide, fettlösliche Vitamine sowie Wasser, dient als Wärmeisolator (z.B. Panniculus adiposus), als Strukturhalt (z.B. Bichat-Fettpfropf) und als Druckpolster (z.B. Glutealfett). Zudem wird Fettgewebe als eigener Stoffwechselorganismus wahrgenommen, da es verschiedene Hormone und Signalmoleküle, auch Adipokine genannt, produziert und freisetzt, die an der Hunger- und Blutzuckerkontrolle beteiligt sind. Besonders Viszeralfett hat eine hohe endokrine Aktivität. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Adipozyten ab, Lipide zu eliminieren, während die Lipidaufnahme konstant bleibt. Dies wird als ein Grund für eine leichtere Gewichtszunahme im hohen Alter angesehen.