die ältesten uns bekannten Operationen am knöchernen Schädel in Form der Trepanation mit Eröffnung der Schädelhöhle durch Aufmeißeln oder Aufbohren reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Diese operativen Eingriffe waren damals häufiger, als sie heute ausgeführt werden. Hippokrates empfahl 400 v.Chr. Gehirnoperationen bei Schädelbrüchen, epileptischen Krämpfen, Blindheit und unerträglichen Kopfschmerzen. Aus etwa der gleichen Zeit gibt es altkeltische Funde in Südwestdeutschland, Ostfrankreich und in der Schweiz (Latène-Kultur). Auch in Alt-Peru kannte man die Trepanation. Heute werden Operationen nicht nur am Schädel, sondern auch am Gehirn vorgenommen. Die Möglichkeiten und Erfolge der Gehirnoperationen haben sich in den letzten Jahren immer weiter verbessert. Grund sind die fortschreitenden Kenntnissen über Bau und Funktion des Gehirns, die immer weiter verfeinerten Methoden der operativen Technik und der Narkose und nicht zuletzt die heute zur Verfügung stehenden hochentwickelten diagnostischen Verfahren, wie Elektroenzephalographie, Darstellung der Hirngefäße im Röntgenbild (Angiographie) sowie der Computertomographie und Magnetresonanztomographie, die sowohl eine frühzeitige Erkennung als auch eine Bestimmung der Art und des Sitzes des zu operierenden Hirnprozesses ermöglichen. Gehirnoperationen kommen in erster Linie in Frage bei Tumoren (insbesondere bei den gutartigen), bei abgegrenzten Blutungsherden, Missbildungen im Gehirn und bei offenen Hirnverletzungen.