Die Gürtelrose (Herpes Zoster)

Eine Krankheit Erwachsener, die durch das Virus der Windpocken verursacht wird. Sie ist im Gegensatz zu den Windpocken nicht ansteckend, da das verantwortliche Virus im Körper an einem Ganglion auf den richtigen Zeitpunkt zum Ausbruch der Krankheit gewartet hat. Voraussetzung ist eine durchgemachte Windpockeninfektion, die jedoch Jahrzehnte zurückliegen kann. Nach einigen Tagen mit Müdigkeit, leichtem Fieber und allgemeinen Gliederschmerzen treten plötzlich heftige Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nerven auf, z.B. entlang einer Rippe, in einer Gesichtshälfte, an Auge oder Ohr, fast nie rechts und links gleichzeitig. Ein bis zwei Tage nach dem Beginn dieser Schmerzen bilden sich tiefrote Bläschen im Schmerzgebiet, die in Gruppen von ca. 6 cm Durchmesser beisammenstehen und einige Tage lang neu auftreten können. Später vereitern sie und hinterlassen ohne Behandlung oft Narben. Auch mit Behandlung brauchen sie eine bis zwei Wochen zur Abheilung. Die heftigen Schmerzen können auch nach Verschwinden der Bläschen ohne Behandlung über ein halbes Jahr lang anhalten.

Die Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, ist eine Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Dieses Virus ist auch für die Windpocken verantwortlich. Nach einer Windpockeninfektion bleibt das Virus in einem inaktiven Zustand im Körper und kann später reaktiviert werden, was zur Entwicklung von Gürtelrose führt. Die Erkrankung äußert sich durch einen streifenförmigen Ausschlag, der oft am Rumpf auftritt und sehr schmerzhaft sein kann. Die Lokalisation der Gürtelrose wird durch das Versorgungsgebiet der befallenen Nerven bestimmt. Überdurchschnittlich häufig handelt es sich um einen Befall der Interkostalnerven im Bereich des Brustkorbs. Die Gürtelrose kann auch an Rücken, Armen oder Beinen auftreten. Die Erkrankung ist vor allem bei älteren Menschen recht häufig. Die Symptome können leichtes Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Fieber, Nervenentzündungen mit Brennen und starken Schmerzen sowie gerötete Haut und Hautausschlag umfassen. Die Gürtelrose ist ansteckend, allerdings nur für Personen, die noch keine Windpocken hatten. Die Ansteckung führt bei diesen Menschen zu einer Windpocken-Erkrankung, nicht zu einer Gürtelrose. Die Erkrankung ist meist nach 2 bis 4 Wochen überstanden. Seit 2018 wird über 60-Jährigen eine Impfung gegen Gürtelrose empfohlen; Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischer Erkrankung bereits ab 50 Jahren.

Die Ursache der Gürtelrose liegt in der Reaktivierung des VZV, dass nach einer Windpockeninfektion im Körper inaktiver Form verbleibt. Die Reaktivierung des Virus kann Jahre oder sogar Jahrzehnte nach der Windpockeninfektion auftreten.

Einige wichtige Faktoren, die zur Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus führen können, sind:

  • Geschwächtes Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem aufgrund von Krankheit, Alter oder medikamentöser Immunsuppression erhöht das Risiko einer Reaktivierung des VZV.
  • Stress: Starke emotionale oder physische Belastungen können das Immunsystem beeinträchtigen und die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus begünstigen.
  • Alter: Das Risiko für Gürtelrose steigt mit dem Alter signifikant an. Menschen über 50 Jahre haben ein höheres Risiko, Gürtelrose zu entwickeln.
  • Chronische Erkrankungen: Bestimmte chronische Erkrankungen, wie Diabetes oder autoimmune Erkrankungen, können das Immunsystem schwächen und somit das Risiko für Gürtelrose erhöhen.
  • Medikamentöse Behandlungen: Bestimmte medikamentöse Behandlungen, insbesondere immununterdrückende Medikamente, können das Immunsystem schwächen und die Reaktivierung des VZV begünstigen.
  • Geschlecht: Frauen haben möglicherweise ein leicht höheres Risiko für Gürtelrose im Vergleich zu Männern.
  • Windpockenimpfung: Personen, die gegen Windpocken geimpft wurden, können dennoch Gürtelrose entwickeln, da die Impfung das Risiko einer Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus nicht vollständig ausschließt.
  • Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Menschen, die Windpocken hatten, zwangsläufig Gürtelrose entwickeln. Die genauen Gründe, warum das Varizella-Zoster-Virus bei einigen Personen reaktiviert wird und bei anderen nicht, sind nicht vollständig verstanden. Die Reaktivierung des Virus führt jedoch dazu, dass es entlang der Nervenbahnen wandert und die schmerzhaften Symptome von Gürtelrose verursacht.

Die Gürtelrose (Herpes Zoster) präsentiert sich durch charakteristische Symptome, die oft schmerzhaft sind und die Haut in einem bestimmten Muster beeinflussen.

Hier sind die häufigsten Symptome:

  • Schmerzen, Kribbeln oder Juckreiz: Gürtelrose beginnt oft mit unangenehmen Empfindungen wie Schmerzen, Kribbeln oder Juckreiz auf einer bestimmten Hautpartie. Dies kann Stunden bis Tage vor dem Auftreten des Hautausschlags auftreten.
  • Hautausschlag: Der typische Hautausschlag entwickelt sich in Form von roten Flecken, die sich zu Blasen mit klarem Inhalt entwickeln. Diese Blasen können zu Gruppen angeordnet sein und folgen einem bestimmten Hautnerv, oft in einem Gürtel- oder bandartigen Muster. Der Hautausschlag tritt normalerweise auf einer Körperseite auf.
  • Blasenbildung und Krustenbildung: Die Blasen können platzen und Flüssigkeit abgeben. Nach dem Platzen bilden sich Krusten, die mit der Zeit abfallen, wenn die Haut heilt.
  • Allgemeines Unwohlsein: Gürtelrose kann von allgemeinem Unwohlsein, Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit begleitet sein.
  • Empfindlichkeit der Haut: Die Haut in der betroffenen Region kann überempfindlich sein, und Berührungen können schmerzhaft sein.
  • Postherpetische Neuralgie (PHN): Bei einigen Menschen kann Gürtelrose zu anhaltenden Schmerzen führen, die auch nach Abheilung des Hautausschlags bestehen bleiben. Diese Schmerzen werden als postherpetische Neuralgie bezeichnet und können monate- oder sogar jahrelang anhalten.
  • Augen- oder Ohrenbeteiligung: Wenn die Gesichtsnerven betroffen sind, kann Gürtelrose zu Augenproblemen führen, einschließlich Sehstörungen. In einigen Fällen kann auch das Innenohr betroffen sein, was zu Hörproblemen führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Schwere der Symptome variieren kann, und nicht alle Personen mit Gürtelrose erleben alle oben genannten Anzeichen. Bei Verdacht auf Gürtelrose ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Frühzeitige Intervention kann dazu beitragen, die Dauer der Erkrankung zu verkürzen und Komplikationen zu minimieren.

Die Diagnose von Gürtelrose (Herpes Zoster) basiert in der Regel auf den charakteristischen klinischen Symptomen und dem Erscheinungsbild des Hautausschlags. Der Arzt wird eine gründliche Anamnese durchführen und eine körperliche Untersuchung vornehmen.

Folgende Schritte können bei der Diagnose von Gürtelrose eingeschlossen sein:

  • Anamnese (Patientengeschichte): Der Arzt wird den Patienten nach seinen Symptomen befragen, insbesondere nach Schmerzen, Kribbeln oder Juckreiz, die vor dem Hautausschlag auftraten. Informationen zur Krankengeschichte des Patienten, einschließlich einer früheren Windpockeninfektion oder Impfung, sind ebenfalls relevant.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird den Hautausschlag und andere Anzeichen von Gürtelrose, wie Blasenbildung und Rötung, überprüfen. Die Untersuchung konzentriert sich oft auf einen bestimmten Bereich des Körpers, in dem der Hautausschlag auftritt.
  • Labortests: In den meisten Fällen ist keine Labordiagnostik erforderlich, um Gürtelrose zu diagnostizieren. Die klinischen Symptome sind in der Regel ausreichend. In bestimmten Situationen kann der Arzt jedoch Labortests anordnen, um das Vorhandensein des Varizella-Zoster-Virus zu bestätigen, insbesondere wenn die Diagnose unsicher ist.
  • Bildgebende Verfahren: In seltenen Fällen kann der Arzt bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) anordnen, um Bereiche zu untersuchen, die von der Gürtelrose betroffen sein könnten, insbesondere wenn es um Komplikationen geht, wie Augen- oder Ohrenbeteiligung.

Die schnelle Diagnose und Behandlung von Gürtelrose sind entscheidend, um die Schwere der Symptome zu reduzieren und mögliche Komplikationen zu minimieren. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn Anzeichen von Gürtelrose auftreten, insbesondere wenn die Person ein erhöhtes Risiko für Komplikationen hat, wie z. B. ältere Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem. Frühzeitige Intervention kann dazu beitragen, die Dauer der Erkrankung zu verkürzen und die Wahrscheinlichkeit von postherpetischer Neuralgie zu verringern.

Die Behandlung von Gürtelrose (Herpes Zoster) umfasst in der Regel medikamentöse Therapie, Schmerzmanagement und unterstützende Maßnahmen. Es ist wichtig, so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen, um die Schwere der Symptome zu reduzieren und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Hier sind die wichtigsten Aspekte der Behandlung von Gürtelrose:

  • Antivirale Medikamente: Antivirale Medikamente, wie Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir, werden häufig verschrieben, um die Vermehrung des Varizella-Zoster-Virus zu hemmen. Diese Medikamente sind besonders wirksam, wenn sie frühzeitig, vorzugsweise innerhalb der ersten 72 Stunden nach dem Auftreten des Hautausschlags, eingenommen werden.
  • Schmerzmanagement: Schmerzen sind ein häufiges Symptom von Gürtelrose, und deren Linderung ist ein wichtiger Teil der Behandlung. Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) können helfen, leichte bis moderate Schmerzen zu kontrollieren. In einigen Fällen kann der Arzt auch stärkere Schmerzmittel oder Medikamente zur Nervenschmerzlinderung verschreiben.
  • Topische Cremes: Topische Cremes oder Gele, die Capsaicin oder Lidocain enthalten, können direkt auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen werden, um Schmerzen zu lindern.
  • Postherpetische Neuralgie (PHN) Behandlung: Bei anhaltenden Schmerzen nach dem Abklingen des Hautausschlags, bekannt als postherpetische Neuralgie (PHN), können Medikamente wie trizyklische Antidepressiva, Antikonvulsiva oder starke Schmerzmittel verschrieben werden.
  • Unterstützende Maßnahmen: Ruhe und ausreichend Schlaf: Eine ausreichende Ruhe und Schlaf sind wichtig, um die Genesung zu fördern und das Immunsystem zu stärken.
  • Kalte Kompressen: Kalte Kompressen oder feuchte Umschläge können auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen werden, um Juckreiz und Schmerzen zu lindern.
  • Locker sitzende Kleidung: Das Tragen locker sitzender Kleidung kann die Reibung auf der Haut verringern und den Hautausschlag schützen.
  • Medikamentöse Therapie bei Komplikationen: Bei bestimmten Komplikationen, wie Augen- oder Ohrenbeteiligung, kann der Arzt spezifische Medikamente oder Interventionen empfehlen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung von Gürtelrose individuell angepasst sein sollte, abhängig von der Schwere der Symptome, dem Gesundheitszustand des Patienten und möglichen Komplikationen. Personen, bei denen der Verdacht auf Gürtelrose besteht, sollten sofort einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und einen geeigneten Behandlungsplan zu besprechen.

Die Vorbeugung von Gürtelrose (Herpes Zoster) konzentriert sich auf die Reduzierung des Risikos einer Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV).

Hier sind einige Maßnahmen zur Vorbeugung von Gürtelrose:

  • Impfung: Die Varizella-Zoster-Impfung ist die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung von Gürtelrose. Es gibt zwei zugelassene Impfstoffe: der Varizella-Impfstoff, der Kinder vor Windpocken schützt, und der Zoster-Impfstoff, der für Erwachsene zur Prävention von Gürtelrose empfohlen wird. Die Impfung kann das Risiko von Gürtelrose und die Schwere der Symptome erheblich reduzieren.
  • Gesunder Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, das Immunsystem zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Dies umfasst eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige körperliche Aktivität und den Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsum.
  • Stressmanagement: Da Stress ein potenzieller Auslöser für Gürtelrose sein kann, sind Stressmanagementtechniken wie Meditation, Yoga oder Entspannungsübungen wichtige Instrumente zur Vorbeugung.
  • Kontakt mit an Windpocken erkrankten Personen vermeiden: Der direkte Kontakt mit Personen, die an Windpocken leiden, kann das Risiko einer Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus erhöhen. Personen, die nicht gegen Windpocken immunisiert sind, sollten engen Kontakt mit Erkrankten vermeiden.
  • Frühe Behandlung von Windpocken: Die frühzeitige Behandlung von Windpocken bei Kindern kann das Risiko einer späteren Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus verringern.
  • Grenzen bei der Verwendung von Immunsuppressiva setzen: Personen, die Immunsuppressiva einnehmen, sollten die Verwendung dieser Medikamente in Absprache mit ihrem Arzt besprechen, um das Risiko von Gürtelrose zu minimieren.
  • Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen: Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen können dazu beitragen, den allgemeinen Gesundheitszustand zu überwachen und potenzielle Risikofaktoren zu identifizieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass keine Maßnahme zu 100 Prozent vor Gürtelrose schützt, aber die oben genannten Schritte können das Risiko erheblich reduzieren. Personen, insbesondere ältere Menschen oder solche mit geschwächtem Immunsystem, sollten mit ihrem Arzt über individuelle Risikofaktoren und präventive Maßnahmen sprechen. Bei Verdacht auf Gürtelrose ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine angemessene Behandlung zu beginnen.