von Just eingeführtes Behandlungsverfahren mit Erde, Lehm oder Ton, wird innerlich und äußerlich angewendet. Der Heilerdeumschlag wirkt – kalt angerührt – wie ein kalter Wasserwickel, erwärmt sich langsamer und ist daher von längere Wirkungsdauer. Innerlich verabreichte Heilerde bindet gärungsfähige oder fäulniswirksame Nahrungsstoffe im Darm und entfernt sie als mild wirkendes Abführmittel. Bei Durchfallerkrankungen wirkt sie stopfend (darmberuhigend).

Heilerde ist ein natürliches, mineralisches Produkt, das vor allem in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle spielt. Es besteht aus feinsten Erdpartikeln, die durch Wind und Wasser aus Vulkangestein abgetragen werden. Vor allem Montmorillonit und Kaolin sind die Hauptbestandteile von Heilerde. Dieser spezielle Bodenstoff zeichnet sich vor allem durch seine hohe Adsorptionskraft aus. Dadurch kann Heilerde giftige Stoffe, Bakterien und Schadstoffe binden und aufnehmen. Deshalb wird Heilerde schon sehr lange für therapeutische Zwecke verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin beispielsweise wird sie bereits seit über 2.000 Jahren angewendet, um Verdauungsbeschwerden zu behandeln oder Unverträglichkeiten zu reduzieren. Auch in der Homöopathie spielt Heilerde eine wichtige Rolle, da sie bei Hautkrankheiten und Vergiftungen helfen soll. In den letzten Jahren hat Heilerde immer mehr an Bedeutung gewonnen, da viele Menschen auf natürliche Weise ihre Gesundheit erhalten möchten. Daher gibt es neben den traditionellen Anwendungsformen auch immer mehr Produkte, die Heilerde enthalten oder damit hergestellt werden. So findet man zum Beispiel Kosmetikprodukte mit Heilerde, aber auch Lebensmittel oder Lebensmittelzusätze mit dem Mineralstoff. Besonders beliebt ist die orale Einnahme von Heilerde in Form von Tabletten oder Pulver. Sie soll nicht nur Entgiftungsprozesse unterstützen und die Verdauung anregen, sondern auch bei Allergien helfen und das Immunsystem stärken sowie Stress abbauen und Erkrankungen vorbeugen können. Doch obwohl Heilerde viele positive Wirkungen haben soll, ist es ratsam einen Arzt zu Rate zu ziehen, bevor man es anwendet – besonders bei schwereren Erkrankungen oder chronischen Beschwerden.