auch: Pulsfrequenz;

die Zahl der Herzschläge pro Minute. Sie wird durch den Vagus und den Sympathikus beschleunigt. Fieber, Aufregungen, Schilddrüsenerkrankungen und Sauerstoffmangel erregen den Sympathikus; Übelkeit, Verdauungstätigkeit und Schlaf verstärken den Vagus. Die durchschnittliche Herzfrequenz von 60 bis 70 Schlägen in der Minute wird aber ohne Nerveneinflüsse durch die Reizbildung im Sinusknoten des Herzens aufrechterhalten. Fällt dieser weg, übernimmt der tiefer gelegener "Aschoff-Tawara-Knoten" (AV-Knoten) seine Funktion mit wesentlich langsamerer Herzfrequenz. Durch Versagen der Regulation oder durch Überempfindlichkeit gegenüber Nervenreizen kommt es zum Herzjagen. Beschleunigt ist die Herzfrequenz auch meist bei Herzschwäche als Versuch, die gesunkene Herzleistung auszugleichen. Medikamente, die den Vagus reizen oder den Sympathikus hemmen, verlangsamen die Herzfrequenz, z.B. Chinin, Digitalis, Prostigmin, Apomorphin, Novocainamid. Der Vagushemmstoff Atropin beschleunigt die Herzfrequenz, ebenso Sympathikusreizstoffe wie Adrenalin, Novocain, Alkohol, Koffein und alle anderen Anregungsmittel.