Eiterhöhle in der Lunge. Entsteht meist an Stellen der Lunge, die schon chronisch geschädigt sind, durch Eiterbildung in Bronchiektasien, fibrotischen Narbenbezirken bei Pneumokoniose (Staublungenerkrankungen) oder Tuberkulose oder durch eitrige Einschmelzung einer Lungenentzündung, bei Lungenpest oder bei Parasiten. Ferner treten meist mehrfache Eiterherde in den Lungen bei Blutvergiftung durch verschiedene Bakterienarten auf, wenn die Abwehrkraft erlahmt. Er kann auch die Reaktion auf den Verschluss eines Bronchus durch eingeatmete Fremdkörper sein, z.B. bei Lähmungen des Kehlkopfes, in Rausch oder Narkose, aus zerfallenden Geschwüren im Bereich der oberen Luftwege. Enthält der Lungenabszess Fäulniserreger, kommt es leicht zur Lungengangrän. Der Lungenabszess ist schmerzhaft und meist von hohem Fieber begleitet. Typisch ist plötzlicher Hustenreiz bei Lageänderung, z.B. beim Hinlegen, mit Entleerung großer Mengen, meist stinkenden Eiters, der sich im Glas in zwei bis drei Schichten absetzen kann.