(Glandulae parathyroideae)

auch: Beischilddrüsen, Ephithelkörperchen;

Je zwei kleine, etwa erbsengroße endokrine Drüsen, blassrosa oder braun gefärbt, liegen unmittelbar an der Rückseite der Schilddrüsenlappen. Sie sind zwischen äußerem und innerem Blatt der Schilddrüsenkapsel eingebettet und heben sich gegenüber dem Gewebe der Schilddrüse hell ab.

Das obere Drüsenpaar liegt am Ringknorpel, das untere an der Luftröhre (Trachea). Durch ihre Lage haben sie den Namen Nebenschilddrüsen erhalten. Die Drüsenzellen sind dicht gelagert und mit Haargefäßen durchzogen. Durch nur geringfügig vorhandenes Bindegewebe ähneln sie Deckgewebe, daher auch die weitere Bezeichnung "Epithelkörperchen". Die Zahl der Epithelkörperchen schwankt und man kann auch versprengte Drüsen an anderen Stellen des Halses oder im Brustkorb finden.

Das Hormon der Nebenschilddrüsen, das Parathormon (Parathyrin), regelt zusammen mit seinem Antagonisten Kalzitonin sowie dem Vitamin D den Kalziumhaushalt des Körpers. Kalzium ist ein Mineral, welches für die Funktion von Nerven- und Muskelzellen und bei der Blutgerinnung eine Rolle spielt. Das Parathormon wirkt auf drei Organe: auf den Knochen durch Beeinflussung der Knochenneu- und -umbildung und durch Freisetzung von Kalzium und Phosphat ins Blut; auf die Niere durch Steigerung der Phosphatausscheidung; auf die Darmschleimhaut durch Förderung der Aufnahme von Kalzium und Phosphat.

Das Hormon Kalziferol wird aus Vitamin D in der Leber (Hepar) und in der Niere (Ren) gebildet. Einer hohen Parathormonkonzentration wirkt Kalziferol entgegen.

Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen führt zu Knochenabbau, Kalziumablagerungen in den Blutgefäßen und Nierensteinen. Eine Unterfunktion verursacht einen zu niedrigen Blutkalziumspiegel. Die Folge sind fehlerhafte Verkalkungen von Skelett und Zähnen, Zuckungen und Krämpfe der Skelettmuskulatur sowie Übererregbarkeit.