Im weiteren Sinne die im Körper vorkommende farbgebende Substanzen; im engeren Sinne die in Zellen und Gewebe abgesetzten Stoffe mit Eigenfarbe, die darin aufgenommen, aber nicht gelöst werden.

Am lebenswichtigsten ist der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin), der im Zytoplasma der roten Blutkörperchen gelegen ist und als Sauerstoffüberträger wirkt. Von ihm leitet sich der Gallenfarbstoff ab.

Die Farbe der Haare, der Haut und der Regenbogenhaut des Auges hängt von dem Reichtum an Melaninen ab; z.B. sind blaue Augen melaninarm, braune melaninreich.

Die gelbbraunen Lipofuszine treten vielfach als Abnützungsprodukte auf, finden sich aber in manchen Organen, z.B. in der innersten Schicht der Nebennierenrinde (Nebenniere) konstant.

Während die bisher genannten Pigmente im menschlichen Körper gebildet werden, werden die Lipochrome, die sich ebenfalls in der Nebennierenrinde sowie im Gelbkörper des Eierstocks finden, dem Körper mit der Nahrung zugeführt.

Mit der Atmungsluft treten Kohlepartikelchen ein, die eine mit den Jahren zunehmende schwarze Pigmentierung der Lungen und der (die Lymphe der Lungen aufnehmenden) Lymphknoten bedingen.

Lymphknoten, die die Lymphe der Haut aufnehmen, können durch Tätowierungen geschwärzt werden.

Störungen des normalen Pigmentstoffwechsels (Chromatosis) sind wichtige Erscheinungen mancher Erkrankungen, z.B. bei manchen Formen der Gelbsucht oder bei Addison’scher Krankheit, kommen aber auch in der Schwangerschaft vor.