(lateinisch "ich werde gefallen") auch: Placebo;

Scheinmedikament ohne Wirkstoff. Der Umstand, dass bei manchen Patienten nach Einnahme von Plazebos eine Besserung eintritt, wird als Plazeboeffekt bezeichnet. Offenbar hat bereits der Glaube an die Wirksamkeit des Medikaments heilende Kraft. Voraussetzung für das Eintreten eines Plazeboeffektes ist, dass der Patient nicht weiß, dass er ein eigentlich wirkstofffreies Medikament einnimmt. Eine im Jahr 2001 veröffentlichte Studie dänischer Wissenschaftler hat allerdings ergeben, dass der Plazeboeffekt überbewertet wird. Nach Ansicht der dänischen Forscher haben Plazebos in den meisten Fällen denselben Effekt wie überhaupt keine Behandlung. Lediglich bei der Schmerzbehandlung werde durch Plazebos im Durchschnitt eine Verbesserung von 15 Prozent erreicht.

In der Pharmakologie spielen Plazebos bei der Prüfung von Medikamenten eine wichtige Rolle. Alle Medikamente werden vor ihrer Zulassung in Doppelblindversuchen getestet. Dabei werden einer bestimmten Anzahl Freiwilliger Arzneimittel verabreicht. Eine Gruppe der Testpersonen erhält Plazebos, die andere das zu testende Medikament – dabei wissen weder die Ärzte noch die Patienten, wer Plazebos erhält. Nach dem Versuch wird ausgewertet, welche Wirkungen das Medikament im Vergleich zu den Plazebos erzielt hat.