auch: Visus;

das zentrale Sehvermögen des Auges mit der Stelle des schärfsten Sehens am Augenhintergrund. Sie ist abhängig von dem Auflösungsvermögen der Netzhaut, bzw. der Dichte der Zapfen in diesem Bereich. Normalerweise werden zwei Punkte noch getrennt wahrgenommen, wenn ihre Lichtstrahlen unter dem Winkel von 1 Winkelminute die Stelle des schärfsten Sehens treffen. Der erreichte Fernvisus wird als Bruch ausgedrückt: im Zähler steht der Untersuchungsabstand, im Nenner die Entfernung in der die Begrenzungslinie des Prüfzeichens der Sehprobe unter 1 Winkelminute gesehen werden soll. Kann z.B. der Untersuchte in 4 m Entfernung die Zahlen oder Buchstaben erkennen, die in 4 m Entfernung gesehen werden sollen, dann ergibt sich der Bruch 4/4, eine normale Sehschärfe. Werden dagegen in 4 m Entfernung nur noch Zahlen gelesen, die aus 8 m Entfernung gelesen werden müssten, so handelt es sich um eine Sehschärfe von 4/8. Die Prüfung der Nahsehschärfe wird mit Lesprobetafeln verschiedener Schriftgrößen getestet. Ursachen für eine Herabsetzung der zentralen Sehschärfe: Hornhautkrankheiten, Grauer Star (Glasbläserstar), Glaskörpererkrankungen, Netzhautentzündungen, Netzhautablösung, Gefäßhautkrankheiten, Sehnervenatrophie, Schwachsichtigkeit, zentrales Skotom, Brechungsfehler, Grüner Star, Blindheit.