Störungen des Stoffwechsels durch chemische Gifte, die entweder körperfremd oder in zu großer Menge vorhanden sind.

Man unterscheidet Selbstvergiftungen (Autointoxikation) durch Stoffe, die im Körper selbst entstehen (z.B. Hormone, Darmfäulnisprodukte, Urin, bei versagender Entgiftungsfunktion von Leber und Nieren), bakterielle Vergiftung, bei schweren Infektionen Sepsis oder Fokaltoxikosen und Vergiftung durch eigentliche Gifte wie Pilzgifte, Pflanzenschutzmittel, verdorbene Nahrung, Arzneimittel, Chemikalien, Giftgase usw. Bei akuten Vergiftungen mit dramatischen Erscheinungen ist die Ursache meist bekannt. Hingegen geben chronische und leichtere Vergiftungen (z.B. Bleivergiftung aus dem Trinkwassser, laufende Arsenzufuhr in verbrecherischer Absicht usw.) oft Rätsel auf, weil ihre Erscheinungen anderen, meist durch Bakterien oder Mangelerscheinungen verursachten Krankheitsbildern ähneln. Für manche Menschen können auch ungiftige Stoffe giftig wirken, weil ihrem Stoffwechsel ein Enzym fehlt, welches das Gift normalerweise zerstört. So wirkt beispielsweise Milch giftig, wenn Laktase in der Darmschleimhaut fehlt.

Zu den Vergiftungen müssen auch jene Schäden gezählt werden, die die Menschheit durch die zunehmende industrielle Verschmutzung und radioaktive Verseuchung von Luft und Wasser erleidet.