In Europa sorgt ein Salmonellen-Stamm mit Namen “S.kentucky” unter Medizinern für Aufruhr. Denn das Antibiotikum Ciprofloxacin, das bisher auch gegen starke Salmonellen-Infektionen wirkte, kommt gegen den Erreger nicht an. Dies berichten internationale Forscher im Fachmagazin „The Journal of Infectious Diseases”.

Zur Verbreitung des “S.kentucky” haben vermutlich aus Ostafrika importierte Lebensmittel sowie Reisende, die sich im Ausland angesteckt haben, beigetragen. Bisher konnte man den Erreger auf kontaminiertem Geflügel aus Äthiopien, Marokko und Nigeria nachweisen, wo Ciprofloxacin bei der Geflügelaufzucht verwendet wird. Dies ist nach Ansicht der Wissenschaftler auch der Grund für die Bildung des resistenten Salmonellen-Stammes. Nun fordern sie ein weltweites Überwachungssytem in der Nahrungsmittelproduktion sowie einheitliche Standards bei der Tierhaltung.

Betroffene, die an einer Salmonellen-Infektion erkranken, leiden im Normalfall unter Durchfall, leichtem Fieber sowie Kopfschmerzen. Tödlich kann die Erkrankung vor allem bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem enden. In den Jahren 2000 bis 2008 steckten sich nach Angaben der Wissenschaftler bereits 489 Menschen in Großbritannien, Dänemark und Frankreich mit dem resistenten Erreger an. Und die Anzahl der Erkrankten soll stetig zunehmen. Auch in den USA und Kanada gäbe es bereits die ersten Krankheitsfälle, so die Forscher.