Body-Mass-Index – worauf ist zu achten?

AUS: MEDIZIN-LEXIKON.DE

Nicht allein das Gewicht sagt etwas über unsere körperliche Zusammensetzung aus: Durch den Body-Mass-Index (BMI) lässt sich das Gewicht durch eine einfache Berechnung ins Verhältnis zur Körpergröße setzen. Der dabei entstehende Faktor, kurz BMI, wird bereits seit knapp 200 Jahren verwendet.

Hat man ihn stets im Auge, kann scheinbar nicht viel passieren. Doch was sagt er aus? Ist der BMI wirklich ein zuverlässiger Indikator für unsere Hüften?

Der BMI setzt das Gewicht ins Verhältnis zur Körpergröße und errechnet daraus einen Faktor. Dieser Faktor sagt mit Hilfe einer festgelegten Tabelle aus, in welchem körperlichen Zustand sich der Proband in Bezug auf seine Figur befindet. Die ermittelten Größen werden dabei wie folgt in Relation zu einander gesetzt: Liegt der BMI unterhalb des Wertes von 18,5, spricht man von Untergewicht. Liegt die Zahl über 30, leidet der Betroffene unter einem sehr starken Übergewicht, einer Adipositas.

Formel: BMI = Körpergewicht : (Körpergröße in m)²

Der „ideale“ BMI hängt vom Alter ab:

Alter BMI
19-24 Jahre 19-24
25-34 Jahre 20-25
35-44 Jahre 21-26
45-54 Jahre 22-27
55-64 Jahre 23-28
>64 Jahre 24-29

Sehr allgemeine Betrachtungsweise der Körperzusammensetzung

Dass zur Beurteilung des Körpergewichtes auch die Größe der zu messenden Person bekannt sein muss, ist selbstverständlich. Genauso klar ist aber auch, dass diese zwei Parameter bei weitem nicht ausreichen, um etwas über evtl. Gesundheitsrisiken oder den physischen Zustand eines Menschen auszusagen. Sämtliche Messgrößen, wie Gehalt an Muskelmasse, Fettgewebe, Alter, Geschlecht, etc. werden gar nicht erst mit einbezogen. Zwar ist die Liste der zu beurteilenden Messwerte bei Frauen etwas anders gehalten als bei Männern: Eine wirkliche Unterscheidung trifft der BMI dennoch nicht.

Klassisches Beispiel für die geringe Beurteilungskraft des BMI ist die Messung eines Bodybuilders: Durch die enorme Muskelmasse ist sein Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße sehr hoch. Die Messung des BMI würde ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens ein mittelstarkes Übergewicht bescheinigen. Der Fettanteil des Sportlers ist freilich sehr gering.

Obwohl der BMI sich als gängige Methode zur Figuranalyse entwickelt hat, ist er in Bezug auf seine Aussagekraft mit Vorsicht zu genießen. Ein hoher BMI alleine bedingt kein erhöhtes Herzinfarktrisiko, eine dicke Fettschicht am Bauch dagegen schon. In einer aktuellen Untersuchungsreihe zum Übergewicht bei Kindern bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung erste Alternativen an: Zwar bedient auch sie sich des BMI, jedoch muss hier zwingend noch eine genaue Festlegung von Alter und Geschlecht, sowie eine Messung der Dicke des Unterhautfettgewebes geschehen.