Refraktionsanomalie des Auges. Die Brechkraft oder optische Einstellung des Auges, die so genannte Refraktion, ist bestimmt durch die Beziehung von Brechkraft des optischen Systems und der Achsenlänge des Auges. Bei einer vollkommenen Übereinstimmung besteht Normalsichtigkeit (Emmetropie). Gemessen wird die Brechkraft in der Schattenprobe oder mit entsprechenden Apparaturen (Refraktometer). Brechungsfehler sind entweder Abweichungen von der Länge der Augenachse (Längenfehler, Achsenametropien) oder seltener Abweichungen der Brechkraft (Brechungsametropien). Der Grad der Brechkraft wird ebenso wie die Stärke einer Linse in Dioptrien angegeben (1 Dioptrie ist die Brechkraft einer Linse, die parallel auffallende Strahlen in einem Meter vereinigt, bei 2 dptr in 50 cm usw.). Je nach Art des Brechungsfehlers müssen zum Ausgleich bestimmte Linsen vor die Augen gebracht werden: Sammellinsen (Konvex- oder Plusgläser) bei Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit; Zerstreuungslinsen (Konkav- oder Minusgläser) bei Kurzsichtigkeit; Zylindergläser, die die Strahlen nur in einer Richtung brechen, bei Astigmatismus.