Dass Brustkrebs nicht nur Frauen betrifft, sondern selten auch bei Männern auftreten kann, ist vielen Menschen unbekannt. Grundsätzlich unterscheidet sich die Krankheit kaum von der einer Frau: Symptome, Diagnose und Behandlung sind nahezu identisch. Da Männer jedoch häufig die Symptome für Brustkrebs nicht kennen, wird bei ihnen der Krebs in den meisten Fällen erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert.

Es wird geschätzt, dass bis zu ein Prozent aller Brustkrebs-Neuerkrankungen Männer betreffen. Da die Erkrankung nur sehr selten auftritt, können keine genaueren Daten geliefert werden. Im Schnitt sind Männer bei der Diagnosestellung 70 Jahre alt, Frauen 64 Jahre. Da es sich bei dieser Altersangabe um einen Durchschnitt handelt, sind auch jüngere Männer vor der Diagnose Brustkrebs nicht gefeit.

Ursachen für Brustkrebs beim Mann

Wie bei Frauen kann auch bei Männern Brustkrebs auftreten, wenn der Hormonspiegel ins Schwanken gerät. Da bei Männern das Geschlechtshormon Testosteron in den Hoden gebildet wird, können Erkrankungen oder Schäden der Hoden zu solchen Veränderungen im Hormonspiegel führen. Auch Leberschäden, besonders oft durch Alkoholmissbrauch oder Hepatitis hervorgerufen, können ein hormonelles Ungleichgewicht bewirken. Wenn bei Mutter oder Vater im Alter unter 45 Jahren Brustkrebs aufgetreten ist, ist das Risiko eines Mannes zu erkranken ebenfalls erhöht.

Veränderungen der Brust

Damit Brustkrebs bei Männern frühzeitig erkannt wird und somit gute Behandlungsmöglichkeiten bestehen, ist es wichtig, dass Männer ihre Brust regelmäßig abtasten und bei Veränderungen einen Arzt aufsuchen. Auffällig können zum Beispiel Knoten oder Verhärtungen in der Brust sein; häufig sind diese beim Abtasten schmerzlos. Die Lymphknoten in der Achselhöhle können bei Brustkrebs geschwollen sein und sollten daher bei der Eigenuntersuchung berücksichtigt werden. Auch Veränderungen an der Brustwarze wie chronische Entzündungen oder Ausfluss sollten medizinisch abgeklärt werden.

In vielen Fällen werden solche Beschwerden jedoch nicht durch Brustkrebs hervorgerufen, sondern sind auf andere Ursachen zurückzuführen. Da sich jedoch in seltenen Fällen eine bösartige Veränderung des Drüsengewebes der Brust dahinter verbergen kann, ist es wichtig, dies auszuschließen.

Brustkrebs diagnostizieren

Bei einer Veränderung der männlichen Brust sollte man einen Arzt aufsuchen. Dieser wird nach dem Abtasten per Ultraschall oder Röntgentechnik (Mammographie) die Brust untersuchen. Gesicherte Befunde, ob eine bösartige Entartung von Gewebe vorliegt, kann schlussendlich aber nur eine Gewebeentnahme, die Biopsie, liefern.

Je nach Ergebnis der Gewebeuntersuchung stehen im Anschluss weitere Untersuchungen beziehungsweise Behandlungen an. Diese werden aber individuell mit dem Patienten besprochen.