Zwischen der 2. und der 7. Rippe erstreckt sich beidseitig die Brust, im Lateinischen als Mamma bezeichnet. Die meistens nicht ganz identisch großen Brüste bestehen aus den drei Elementen Brustkörper, Warzenvorhof und Brustwarze. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Ernährung der Nachkommen, weswegen 15 Milchgänge sternförmig in der Brustwarze münden. In ihrem Inneren besteht die Brust aus Fett- Binde- und Drüsengewebe. Im Rahmen der Schwangerschaft kommt es zu sichtbaren Veränderungen der Brust.

Schwangerschaft verändert Beschaffenheit der Brust

Eine feste und straffe Brust ist der Ausdruck von Weiblichkeit schlechthin. Diese Körperregion besteht zu einem sehr großen Anteil aus Binde- und Fettgewebe. Auf zweierlei Art und Weise gefährdet eine Schwangerschaft die ursprüngliche Form der Brust: Die mit einer Schwangerschaft einhergehende Volumenzunahme führt dazu, dass das Unterhautgewebe einer starken Spannung ausgesetzt wird. Die Gene entscheiden, wie stabil diese Gewebeart ist. Ist sie von schwächerer Natur, entstehen Risse – wir kennen sie als sog. Schwangerschaftsstreifen. Zweites Problem: Wie erwähnt, enthält die Brust viel Fett. Nach der Geburt nimmt die frischgebackene Mutter wieder ab und was am restlichen Körper gewünscht ist, sorgt in der Brust für eine deutliche Veränderung: Der Fettabbau. Die Brust verliert an Volumen und nimmt eine hängende Position ein.

Die Vorbereitung entscheidet über den Erfolg

Mastopexie lautet der medizinische Fachbegriff für die Bruststraffung, die mittlerweile weltweit sehr häufig durchgeführt wird. Bei den meisten Brust-OPs handelt es sich aber um eine Brustvergößerung.

Der Eingriff sollte erst stattfinden, wenn das Brustwachstum vollständig abgeschlossen ist. Auch sollte nach einer Geburt nicht sofort operiert werden: Vollständig normalisiert hat sich das Brustgewebe erst rund acht Monate nach Ende der Stillzeit! Steht der Eingriff kurz bevor, gilt es einige Dinge zu beachten. Die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel (Pille) oder anderer Hormonpräparate muss vorübergehend pausieren, den genauen Zeitraum legt Ihr behandelnder Arzt fest. Wirkstoffe wie Aspirin oder ASS sind aufgrund ihrer blutverdünnenden Wirkung spätestens 14 Tage vor der OP zu meiden – ebenso wie Alkohol und Nikotin. Überhaupt sollten Sie sich in einer guten körperlichen Verfassung befinden.

Besonders wichtig: Eine Bruststraffung sollte nur von einem wirklich darauf qualifiziertem Arzt durchgeführt werden. Ob im In- oder Ausland – Es gilt: Auch wenn Sie sich günstig die Brüste straffen lassen wollen und dabei ins Nachbarland Polen, Ungarn oder Tschechien fahren, sollten Sie nur auf Fachärzte vertrauen, die auf Eingriffe dieser Art spezialisiert sind.

Verschiedene OP-Varianten führen zum Erfolg

Eine Mastopexie wird immer im Krankenhaus unter Vollnarkose durchgeführt und dauert – je nach Umfang – zwischen zwei und dreieinhalb Stunden. Es existieren mehrere Methoden, diesen Eingriff durchzuführen. Die Entscheidung hängt dabei maßgeblich von den Wünsche der Frau und den anatomischen Begebenheiten ab.

Die periareoläre Straffung

Diese Methode eignet sich für Fälle, in denen nur geringe Anteile der Brust gestrafft werden müssen und nur ein geringer Hautüberschuss besteht. Hierbei wird um die Brustwarze herum ein ringförmiger Hautstreifen entfernt. Im Anschluss daran verschließt der Chirurg die Wunde unter der ersten Hautschicht mit einem sehr feinen Faden. So wird eine leichte Straffung der gesamten Brust erzielt.

Die I- und T-Technik

Hierdurch lässt sich ein wesentlich größerer Straffungseffekt erzielen: Der Operateur setzt einen Schnitt vom Warzenvorhof senkrecht nach unten bis zur Brustfalte. Dort setzt er den Schnitt nach Innen und Außen fort, sodass sich ein auf dem Kopf gestelltes T ergibt. Nun wird überschüssiges Gewebe entfernt und gegebenenfalls der Brustwarzenhof weiter nach oben positioniert. Falls auch eine Volumenzunahme erwünscht ist, setzt der Arzt ein entsprechendes Implantat ein. Am Schluss erfolgt der Wundverschluss.

Als Nachsorge wird ein Verband mit Wunddrainage angelegt, um eine zu starke postoperative Schwellung der Brust zu vermeiden und Wundsekret abzuführen. Die Patientin verbleibt meistens noch ein bis zwei Tage in der Klinik und muss sich noch einige Wochen unbedingt körperlich schonen. Evtl. verschriebene Medikamente sind strikt nach Plan einzunehmen.

Risiken und Nebenwirkungen einer Bruststraffung nach Schwangerschaft

Wird die Mastopexie von einem erfahrenem Chirurgen durchgeführt, gilt sie als relativ risikoarm. Dennoch kann es im Einzelfall zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Infektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • Blutungen
  • Embolien
  • Thrombosen
  • Nekrosen
  • Sensibilitätsstörungen

Gerade Nekrosen und Thrombosen sind extrem selten und auch die Sensibilitätsstörungen verschwinden meist nach einigen Wochen wieder. Jeder Eingriff birgt gewisse Risiken. Wenn sich eine Frau nach einer Schwangerschaft durch die Veränderungen ihrer Brust unwohl fühlt, sollte sie ohne Scham das Gespräch mit einem Experten suchen. Die Eingriffe sind sicher und auch die Kostenfrage lässt sich in der Regel klären. Denn das individuelle Aussehen und das Wohlfühlen im eigenen Körper ist ebenso einmalig wie das Erlebnis Mutter zu werden.

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