Was sind Zahnimplantate?

Zahnimplantate, auch dentale Implantate genannt, sind – vereinfacht ausgedrückt – künstlich in den Kieferknochen eingebrachte Elemente, die die Funktion von Zahnwurzeln übernehmen sollen und somit als Halteapparat für einen Zahnersatz fungieren. Auf dem heutigen Markt existieren etwa 300 verschiedene Typen.

Aus welchem Material bestehen Zahnimplantate

Am häufigsten und bislang längsten (seit rund 30 Jahren) wird Titan verwendet. Entscheidender Vorteil ist dabei die hohe Stabilität und gute Verträglichkeit. Abstoßungsreaktionen oder Allergien kommen nicht vor. Lediglich Verunreinigungen durch Nickel können Probleme bereiten, sind aber insgesamt selten. Zunehmend an Bedeutung gewinnt Keramik, das ebenfalls als sehr stabil gilt. Allergien gegen Keramik sind nicht bekannt. Noch relativ neu sind Implantate mit einer heilungsaktiven Oberfläche. Diese sind mit einem wundheilungsfördernden Arzneistoff benetzt.

Sind – wie bei Organtransplantationen – Abstoßungsreaktionen bekannt?

Nein, eine eigentliche Abstoßungsreaktion ist nicht zu erwarten. Aktuell kommen fast ausschließlich Implantate aus körperneutralem Rein-Titan und Zirkonoxyd zum Einsatz, somit ist sichergestellt, dass es zu keinen allergischen Reaktionen kommt. Jedoch kann ein Zahnimplantat unter bestimmten Bedingungen wieder herausfallen. häufige Ursache hierfür ist eine zu frühe oder falsche Belastung der Implantate während der Einheilungszeit. Auch mangelnde Mundhygiene oder Störungen des Kieferknochens können zum Verlust führen. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Abstoßungsreaktion im eigentlichen Sinne.

Wie hoch ist die Erfolgsquote bei Zahnimplantaten?

Bei etwa 98 Prozent der Patienten gelingt die Implantation ohne nennenswerte Komplikationen].

Ist der Eingriff schmerzhaft?

Grundsätzlich wird eine Implantation nur unter vorheriger Schmerzausschaltung durchgeführt, sodass die Frage mit Nein beantwortet werden kann. Meistens genügt eine lokale Betäubung, jedoch kommt bei Anwesenheit eines Anästhesisten auch eine Vollnarkose in Frage. Besonders bei Patienten mit großer Angst ist das eine probate Lösung.

Wie lange dauert die Einheilungszeit und wie lange hält ein Zahnimplantat insgesamt?

Bei einer intensiven Pflege und stabilen Knochenverhältnissen am Kiefer können Zahnimplantate ein Leben lang halten. Sie müssen mindestens so intensiv gepflegt werden, wie die natürlichen Zähne. Besondere Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantatversorgung ist die konsequente Berücksichtigung der Einheilungszeit. Diese ist von Patient zu Patient verschieden und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Als durchschnittlicher Wert sollten zwei bis drei Monate einkalkuliert werden.

Müssen sich Träger von Zahnimplantaten besonders ernähren?

Nein, im Gegenteil. Sind die dentalen Implantate ausreichend eingeheilt, können die Patienten wieder alles essen. Auch härtere, knusprige Speisen sind dann erlaubt.

Beeinflusst ein Diabetes mellitus die Situation von Implantatträgern?

Unbedingte Voraussetzung ist eine richtige Einstellung der Zuckerkrankheit. Dann können Diabetiker genauso von Zahnimplantaten profitieren wie alle anderen Menschen. Ist der Zuckerspiegel dagegen ständig und massiv erhöht, ist zum einen die Wundheilung gestört und die Infektionsgefahr steigt signifikant. Beides kann sich sehr negativ auf die Einheilung von Zahnimplantaten auswirken. Hier ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient, Zahnarzt und Diabetologen angezeigt.

Was kosten Zahnimplantate bzw. deren Einbringung?

Dies ist stark von der individuellen Situation des Patienten abhängig. Entscheidend für den Preis sind die Gesamtzahl der notwendigen Implantate, das verwendete Material und die Ausgangssituation am Kieferknochen. Sind hier noch ausführliche vorbereitende Maßnahmen notwendig, steigen die Kosten. Ein ausführliches Gespräch und eine eingehende zahnärztliche Untersuchung können hier konkretere Zahlen liefern.

Wann sollten keine Implantate gesetzt werden?

Grundsätzlich gibt es Krankheitsbilder, bei denen Zahnimplantate zumindest vorerst nicht geeignet sind. Hierzu zählt der bereits erwähnte Diabetes mellitus, solange dieser nicht korrekt eingestellt ist. Noch nicht verheilte Wunden oder bestehende Infektionskrankheiten stellen ebenfalls eine vorläufige Kontraindikation dar. Auch bei einer erst kürzlich überstandenen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung sollte vorerst auf Implantate verzichtet werden. Knochenschwund kann auch zu Problemen am Kieferknochen führen, daher muss bei Patienten mit dieser Erkrankung eine Implantation genau diskutiert und abgewogen werden.

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