Sammelbegriff für alle Erkrankungen, die sich unmittelbar innerhalb der Gehirnsubstanz, der Gehirnhäute oder des das Gehirn versorgenden Gefäßsystems abspielen oder ursprünglich von anderen Körperorganen oder Funktionssystemen ausgehend mittelbar das Gehirn und seine Tätigkeit in Mitleidenschaft ziehen und beeinträchtigen. Gehirnkrankheiten sind sehr vielfältiger Art, Ursache und Symptomatik.

Als große Gruppen lassen sich unterscheiden:

die durch Gefäßstörungen hervorgerufenen Gehirnkrankheiten, wie Schlaganfälle, Gehirngefäßthrombose, Gehirngefäßembolie, Gehirnerweichung, Hirnarteriosklerose; die entzündlichen Erkrankungen des Gehirns und der Hirnhäute, z.B. die verschiedenen Formen von Enzephalitis und Meningitis sowie Hirnabszesse; die traumatischen Schädigungen des Gehirns, wie Gehirnquetschungen und Gehirnverletzungen; die Gehirntumoren, die primär im Gehirn entstehen oder sich als Tochtergeschwülste anderer Tumoren im Gehirn ansiedeln können; Entartungs- und Abbauprozesse des Gehirns, z.B. Gehirnatrophie, Altersschwachsinn, Chorea Huntington (erblicher Veitstanz); Intoxikationen aller Art, die überwiegend die Gehirntätigkeit beeinträchtigen, sei es durch von außen zugeführte Gifte wie eine Schlafmittelvergiftung oder durch einen Überschuss an körpereigenen Giften, die z.B. durch nicht mehr voll funktionsfähige Nieren nur ungenügend ausgeschieden werden (Harnvergiftung oder Urämie); organische Anfallsleiden oder Epilepsien. Es gibt nur wenige Allgemeinsymptome, die allen diesen Gehirnkrankheiten gemeinsam sind. Immerhin aber sind doch heftige Kopfschmerzen, Benommenheit, vor allem aber Beeinträchtigungen von Bewusstsein und Gedächtnis immer Hinweise auf das Bestehen einer Gehirnkrankheit.