eine Methode der Psychotherapie.

Ursprünglich ging man von der Vorstellung aus, dass Psychotherapie nur in der Kommunikation zwischen dem einzelnen Kranken und seinem Behandler möglich und erfolgreich sein könne. Es war zunächst ein Experiment, typisch Kranke zu Gruppen zusammenzufassen und ihre Behandlung einem Gruppenleiter, dem Gruppentherapeuten, anzuvertrauen. Es liegen eine Reihe günstiger Berichte über die Erfolge solcher Gruppentherapien bei geeigneter Auswahl und Zusammenstellung der Patienten vor, so dass diese Methode der Psychotherapie heute viele Befürworter hat.

Die Gruppentherapie macht sich die modernen sozialpsychologischen Erkenntnisse über das Wesen der Gruppe, insbesondere der Gruppendynamik, des Kräftespiels zwischen Individuum und Gruppe, zu Nutze. Mittel der Gruppentherapie ist zunächst die Diskussion, das gemeinsame Bewältigen bestimmter Themen oder Aufgaben, die Aussprache und eventuell auch das Psychodrama, wobei die Kranken ihre Konfliktsituationen gleichsam wie in einem Drama durchspielen. Ziel der Gruppentherapie ist das Aufdecken und Bewusstmachen der eigenen Problematik, die Weckung neuer Entfaltungsmöglichkeiten, die Erziehung zur Verantwortlichkeit in der Gruppe, insgesamt also Erhellung der eigenen Existenz und soziale Anpassung.

Geeignet für Gruppentherapie können vor allem bestimmte Formen seelischer Erkrankungen (Neurose) sein. Von besonderer Bedeutung ist die Gruppentherapie in entsprechender Abwandlung als heilpädagogische Maßnahme bei verhaltensgestörten Kindern.