auch: sudden infant death syndrome (SIDS), Krippentod;

unerwarteter und auch durch eine Obduktion nicht erklärbarer Tod eines schlafenden Säuglings. Die Häufigkeit liegt bei 1,5 bis zwei Kindern auf 1 000 lebend zur Welt gekommene; damit ist der plötzliche Kindstod der wichtigste Faktor der Säuglingssterblichkeit.

Am häufigsten tritt der plötzliche Kindstod zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat auf. Ein erhöhtes Risiko besteht unter anderem, wenn bereits Geschwister daran verstorben sind, bei Zwillingsgeburten oder bei einer Drogenabhängigkeit der Mutter. Außerdem scheint die Bauchlage beim Schlafen begünstigend zu wirken. Überdurchschnittlich viele der betroffenen Kinder schliefen zum Zeitpunkt ihres Todes im Bett der Eltern; diese Säuglinge könnten möglicherweise erdrückt worden sein. Da viele der am plötzlichen Kindstod verstorbenen Säuglinge einen banalen Infekt der Atemwege hatten, wird auch die Beteiligung von Bakterien diskutiert. Einer anderen Theorie nach resultiert der plötzliche Kindstod aus einem genetischen Defekt; demzufolge sind die Kinder nicht in der Lage ein lebenswichtiges Enzym zu bilden, das für den Abbau von Fettsäuren zuständig ist.

Weil die Ursachen des plötzlichen Kindstods weiterhin ungeklärt sind, gibt es keine über diese Erfahrungswerte hinaus gehenden Hinweise. Derzeit bleibt bei gefährdeten Kindern nur die Monitorüberwachung während des Schlafes, die aber wegen häufiger Fehlalarme nicht unumstritten ist.