auch:“ Polyphänie“;

vielseitige (multiple) Wirkung eines Gens. Es ist die Kapazität eines Gens, nach verschiedenen Richtungen auf den Phänotypus zu wirken. Alle bisher unbekannten Gene erwiesen sich nach näherer Untersuchung als mehr oder weniger pleiotrop. So scheinen z.B. alle bekannten Fellfärbungsgene der Hausmaus eine Wirkung auf die Körpergröße zu haben. Verschiedene, nicht notwendigerweise voneinander abhängige Eigenschaften, können durch Mutation eines Gens verändert werden. Beim Menschen kann z.B bereits der 7. Halswirbel eine Rippe tragen; dafür fehlt dann das letzte (12.) Rippenpaar, schon der 5. Lendenwirbel ist mit dem Kreuzbein verwachsen und der gewöhnlich letzte Kreuzbeinwirbel kann als Schwanzwirbel (Steißbeinwirbel) frei sein. Allerdings muss beachtet werden, dass in einer Anzahl der als Pleiotropie beschriebenen Fälle ein primärer Geneffekt sekundäre, tertiäre usw. Folgen auslöst.