Sehprobleme wegen Bildschirmarbeit – Tipps zur Entlastung der Augen

AUS: MEDIZIN-LEXIKON.DE

Bildschirmarbeit

Lange Zeit stellte die Arbeit am Bildschirm eine Ausnahme dar, heute ist sie für große Teile der Bevölkerung hingegen Normalität. Hinzu kommt die Tatsache, dass wir auch in unserer Freizeit mehr denn je auf Bildschirme und Displays gucken. Dies bleibt nicht ohne Folgen, zunehmend mehr Menschen haben deshalb mit Augenproblemen zu kämpfen.

Augen können sich verändern

Das größte Risiko beim ständigen Blick auf einen Bildschirm ist eine Veränderung der Augen. Der Augapfel kann sich verlängern, es tritt eine sogenannte Myopie auf. Als Folge dieser Veränderung ist eine Kurzsichtigkeit festzustellen. In der Nähe befindliche Objekte werden mühelos erkannt, der Blick in die Ferne fällt hingegen schwer bzw. ist unscharf. Je größer die Ausprägung, desto höher ist das Risiko im Hinblick auf weitere Risiken wie Glaukom und Netzhautablösung.

Ursachen der Belastung

Als wesentliche Ursache für die Entstehung von Sehproblemen, die mit Bildschirmarbeit in Verbindung stehen, gilt das ständige Fixieren. Das menschliche Auge ist von Natur aus darauf ausgelegt, den Blick wandern zu lassen. Entsprechend ist die Wirkung auf die Muskulatur, die beim Fixieren sehr beansprucht wird. Zugleich führt das Fixieren zu einer niedrigeren Blinzelfrequenz, welche eine schlechtere Benetzung der Netzhaut mit Tränenflüssigkeit zur Folge hat.

Eine weitere Ursache ist das nahe Sehen, welches für die Augen ebenfalls anstrengend ist. Während der Blick in die Ferne für die Muskulatur der Augen entspannend wirkt, hat der auf nahe Objekte gerichtete Blick eine gegenteilige Wirkung. Hierbei gilt: Je kürzer der Abstand zwischen Auge und Display, desto größer die Anstrengung.

Tipps zum Erhalt der Sehkraft

Im Rahmen von Studien konnten Augenmediziner gleich mehrere Maßnahmen ermitteln, die Besserung versprechen. Es folgt eine Übersicht der wirkungsvollsten Tipps, um die Augen trotz Arbeit am Bildschirm zu schonen.

Tipp 1: Umfang der Bildschirmarbeit geringhalten

Je weniger auf einen Bildschirm geblickt wird, desto besser. Deshalb sollten beispielsweise Pausen nicht zusätzlich am Bildschirm verbracht werden. Besser ist es, die Augen mit Blicken in die Ferne zu entlasten. Diesbezüglich raten Augenärzte außerdem zu regelmäßigen Pausen. Etwa alle 20 Minuten sollte eine Augenpause erfolgen, um mindestens zwei Minuten lang aus dem Fenster zu blicken und die Augen auf Objekte in der Ferne zu richten.

Tipp 2: Abstand wahren

Ein möglichst großer Abstand zwischen Auge und Bildschirm ist vorteilhaft. Wer kann, sollte deshalb nicht an Laptop oder Tablet arbeiten, sondern lieber einen konventionellen Bildschirm einsetzen, der in möglichst großer Entfernung vom Auge positioniert ist. Damit die größere Distanz keine zusätzliche Belastung beim Sehen darstellt, sollte die Bildschirmdarstellung entsprechend angepasst werden, beispielsweise durch Vergrößerung der Schrift.

Tipp 3: Feuchtigkeit der Netzhaut berücksichtigen

Trockene Netzhäute sind zu meiden. Entsprechend ist es oft hilfreich, die Augen mit Augentropfen zu benetzen. Augenexperten raten zu Qualitätsprodukten, d.h. möglichst zu Augentropfen, die keine Säure enthalten. Nur diese Tropfen eignen sich für eine dauerhafte Benetzung, ohne die Netzhäute dabei zusätzlich zu belasten. Ein ergänzend aufgetragenes Liposomspray kann den Tränenfilm auf der Netzhaut stabilisieren, um eine bessere Befeuchtung zu gewährleisten. Außerdem kann es hilfreich sein, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu überwachen und ggf. zu regulieren.

Tipp 4: Auf Helligkeit am Arbeitsplatz achten

Eine dunkle Arbeitsumgebung kann die Entstehung einer Myopie eher begünstigen. Entsprechend sollte ein Arbeitsplatz möglichst hell eingerichtet sein. Zugleich lässt sich dieser Ratschlag auf andere Bereiche übertragen, wie z.B. das Lesen von Büchern. Es sollte stets auf ausreichende Helligkeit geachtet werden.

Tipp 5: Sport treiben

Wissenschaftliche Studien attestieren körperlicher Betätigung einen positiven Effekt auf die Augen. Wer regelmäßig Sport treibt, reduziert das Risiko von einer Kurzsichtigkeit betroffen zu sein. Zwar lässt sich dieses Risiko nicht vollständig auf Null senken, jedoch sprechen die Zahlen eindeutig für das Treiben von Sport.