(lateinisch: Mastoiditis)

Entzündung der Zellen des Warzenfortsatzes im Verlaufe einer akuten Mittelohrentzündung. – Bei jeder Mittelohrentzündung kommt es zu einer Mitbeteiligung der die Warzenfortsatzzellen auskleidende Schleimhaut. Das kann sich in einer gewissen Druckschmerzhaftigkeit über dem Warzenfortsatz hinter dem Ohr äußern. Meist nach 2-3 Wochen kann es zum Übergreifen der Entzündung auf den Knochen (Zellsepten) des Warzenfortsatzes kommen, der einschmilzt (eigentliche Mastoiditis). Es entsteht eine mit Eiter gefüllte Höhle, die entweder nach außen durchbricht (Schwellung hinter der Ohrmuschel), oder infolge Durchbruches zum Gehirn, in die Blutleiter oder in das Innenohr zu schweren Komplikationen führen kann. Deswegen muss der Eiter frühzeitig durch eine Warzenfortsatzaufmeißelung (Mastoideklomie) nach außen abgeleitet werden, wobei sämtliche erkrankten Zellen operativ ausgeräumt werden. Weil dabei das Antrum mastoideum (Ohr) eröffnet wird, heißt die Operation auch Antrotomie. Die Wunde hinter dem Ohr heilt üblicherweise in einer Woche ab, die Mittelohreiterung heilt ebenfalls aus, und das anfänglich herabgesetzte Hörvermögen normalisiert sich wieder. Seit Einführung derAntibiotika ist die Warzenfortsatzentzündung heute viel seltener geworden.