Sammelbezeichnung für die Muskeln des Körpers oder eines Körperteils.

glatte Muskulatur

Das glatte Muskelgewebe kommt vor allem in den Wänden der Eingeweide vor. Es steht unter dem Einfluss des vegetativen Nervensystems, d.h. die Bewegungen sind nicht willentlich zu beeinflussen. In vielen Organen kann glatte Muskulatur auch durch passive Dehnung erregt werden.

Vor allem die Wände von Hohlorganen bestehen aus glattem Muskelgewebe. Dazu gehören der Magen-Darm-Trakt, Geschlechtsorgane, harnableitende Wege, Blutgefäße usw. Außerdem findet man dieses Gewebe in den Bronchien, am Auge und an Drüsen.

Die Zellen des glatten Muskelgewebes sind meist spindelförmig mit einem Kern in der Mitte der Zelle. Ihre Länge liegt bei 25 µm (1 mm = 1 000 µm). Ihre Myofibrillen (Eiweißstrukturen) durchziehen die Muskelfasern in Längsrichtung und sind in ganzer Länge gleich. Deshalb sieht die Muskelfaser glatt und nicht quergestreift aus.

Glatte Muskulatur zieht sich sehr langsam zusammen, kann aber auch sehr lange in einem bestimmten Spannungszustand (Tonus) verharren. Beispiele hierfür sind die Darmbewegungen (Peristaltik) für den Transport des Darminhaltes, und die Schließmuskeln zwischen Magen (Gaster) und Zwölffingerdarm (Duodenum).

quergestreifte Muskulatur

Die quergestreifte Muskulatur setzt sich aus verschiedenen Geweben zusammen: Quergestreifte Muskelfasern machen den Hauptanteil aus.

Sie bildet die gesamte Skelettmuskulatur, die unsere willkürlichen Bewegungen ermöglicht und an den Reflexen beteiligt ist. Sie hat die Aufgabe, die Knochen des Skelettes gegeneinander zu bewegen. Diese Willkürbewegungen werden durch Erregungen der Hirnrinde (Cortex cerebri) veranlasst und gelangen über Nervenbahnen des Rückenmarks (Medulla spinalis) und motorische Nerven an die Muskeln. Auch in den Eingeweiden von Kopf und Hals, der Zunge (Lingua), dem Rachen (Pharynx) und der Speiseröhre (Oesophagus) findet man in geringem Maße Skelettmuskulatur.

Mehrere Muskelfasern werden durch bindegewebige Fasern zu Bündeln und Muskeln zusammengefasst. Die Muskelfasern selbst sind vielkernige, zylinderförmige Zellen, die bis zu 12 cm lang werden können und eine Dicke von bis zu 100 µm (1 mm = 1 000 µm) haben können. Ihre Querstreifung ergibt sich durch in den Zellen befindliche Myofibrillen.

Die Zellen liegen mit ihren Kernen direkt unter der Oberfläche und zwar mit ihrer Längsachse in Richtung der Fasern. Im Mikroskop sieht man abwechselnd doppelt- und einfachlichtbrechende Abschnitte. Hier erkennt man, dass die Myofibrillen sich aus dicken und dünnen Myosinfilamenten zusammensetzen. Dickere Filamente werden den doppelt brechenden, dünnere den einfach brechenden Abschnitten zugeordnet.