auch: Hyperergie;

angeborene oder erworbene Störung des Immunsystems, bei der es auf eigentlich ungefährliche Antigene mit einer Antigen-Antikörper-Reaktion reagiert. Nach einer ersten Sensibilisierung, bei der diese Reaktion noch zu keinen Symptomen führt, führt ein Zweitkontakt auch klinisch zu einer Allergie, das Antigen wird nunmehr als Allergen bezeichnet.

Man teilt die Allergien nach Coombs und Gell in vier Subtypen ein:

Typ I oder Sofortreaktion

Durch Antikörper auf der Oberfläche körpereigener Zellen kommt es innerhalb von wenigen Sekunden bis Minuten zu einer ersten heftigen Reaktion des Körpers auf das Allergen, nach vier bis sechs Stunden kann eine zweite Reaktion auftreten. Die Symptome bestehen aus allergischem Asthma, einer allergischen Konjunktivitis und Rhinitis (Heuschnupfen), einer Urikaria und einem Quincke-Ödem. Im schlimmsten Fall kann ein anaphylaktischer Schock auftreten, der durchaus tödlich enden kann. Klassisches Beispiel ist die Wespenstichallergie.

Typ II oder zytotoxische Reaktion

Hier lagern sich die Allergene auf körpereigenen Zellen an, die anschließend vom Komplementsystem oder speziellen Killerzellen aufgelöst werden, welche nachfolgend auch andere körpereigene Zellen zerstören. Die Symptome treten sechs bis zwölf Stunden nach dem Allergenkontakt auf. Klassisches Beispiel ist die Agranulozytose.

Typ III oder Immunkomplexreaktion

Bei dieser Reaktion bilden Antikörper und Allergene Komplexe, die im Blut zirkulieren. Sie werden von Granulozyten phagozytiert, wodurch gewebeauflösende Enzyme freigesetzt werden. Auch hier dauert es nach dem Allergenkontakt sechs bis zwölf Stunden, bis die ersten Symptome auftreten. Meistens handelt es sich um eine schwere Erkrankung, bei der sich z.B. viele Gefäße im Sinne einer Vaskulitis entzünden.

Typ IV oder verzögerter Typ

Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen setzen T-Lymphozyten Botenstoffe frei, die Makrophagen und andere zur Phagozytose fähige Zellen aktivieren. Bis zu den ersten Symptomen vergehen meistens zwölf bis 72 Stunden, klassisches Beispiel sind das Kontaktekzem, die Tuberkulin-Reaktion und die Transplantatabstoßung.