Störungen der Funktionen eines oder mehrerer Organe oder Organsysteme, die in ihrem Zusammenspiel den Gleichgewichtssinn bilden. Gleichgewichtsstörungen zeigen sich im Stehen durch Schwanken, im Gehen durch Unsicherheit, Schwankungen, Abweichen von der Geraden oder vorsichtiges breitbeiniges Gehen an. Die Empfindungen reichen über Unsicherheitsgefühl bis zur Scheindrehung, wobei sich bei vollem Bewusstsein die Gegenstände der Umgebung meist in der Horizontalen in einer bestimmten Richtung drehen. Dieser Drehschwindel ist typischer Ausdruck einer verstärkten Funktion des Vestibularapparates.

Er ist verbunden mit Augenzittern (Nystagmus) sowie häufig mit Übelkeit und Erbrechen. Bei der Menière-Krankheit (Durchblutungsstörung mit Drucksteigerung im Vestibularapparat) ist er neben Schwerhörigkeit und Ohrensusen ein Leitsymptom. Gleichgewichtsstörungen sind immer Symptom einer Erkrankung, so dass stets eingehende ärztliche Untersuchungen erforderlich sind. Sie können bei entzündlichen Mittel- und Innenohrerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Hirnabszessen, Infektionskrankheiten, Nervenkrankheiten, Schädelverletzungen, Verletzungen des Ohres und Vergiftungen auftreten.