Obwohl mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland unter einer Blasenschwäche leiden, wird das Thema immer noch mit Samthandschuhen angefasst. Dabei sind es nicht nur Senioren, die sich für ihre Inkontinenz schämen, sondern auch Frauen und Männer jeden Alters. Doch woher rührt diese Angst, über eine Krankheit öffentlich zu sprechen?

Fakt ist, dass es jedem Betroffenen mehr als unangenehm ist, unkontrolliert Urin zu verlieren. Dieser Zustand wird schon durch ein kurzes Lachen, Husten oder Niesen begünstigt – kann aber beispielsweise durch Blasenschwäche-Einlagen aufgefangen werden. Allerdings lässt sich das Problem mithilfe regelmäßiger Beckenbodenübungen beispielsweise (fast) komplett beheben, was den meisten Patienten nicht einmal bewusst ist. Deshalb wird im folgenden Abschnitt noch einmal auf das Thema konkreter eingegangen.

Inkontinenz: Beschwerden und Ursachen

Wer unter einer Blasenschwäche leidet, verliert unfreiwillig Harn bei körperlicher Belastung oder kurzweiligen Auslösern, wie etwa beim Lachen oder Niesen. Betroffen sind in der Regel mehr Frauen als Männer, denn diese leiden oftmals nach einer Schwangerschaft unter den typischen Symptomen. Nach der Geburt ist die Beckenbodenmuskulatur derartig geschwächt, dass die Harnröhre nicht mehr richtig geschlossen wird und somit Urin austreten kann. Bei Männern hingegen kann die Inkontinenz einer vergrößerten Prostata zugrunde liegen.

Die Formen von Inkontinenz

  1. Belastungsinkontinenz: Hierbei handelt es sich um den unkontrollierten Verlust von Urin durch körperliche Anstrengung (z.B. beim Heben).
  2. Dranginkontinenz: In diesem Fall liegt die Blasenschwäche einem gestörten Informationsaustausch zwischen Gehirn und Blase zugrunde.
  3. Sensorische Dranginkontinenz: Man nennt sie auch die „überempfindliche Blase“. Im Klartext bedeutet es, dass man ständig das Gefühl hat, auf Toilette gehen zu müssen.
  4. Motorische Dranginkontinenz: Diese wird als „überaktive Blase“ bezeichnet und steht für ein Zusammenziehen des Blasenmuskels, welches nicht beeinflusst werden kann.
  5. Reflexinkontinenz: Diese Form der Blasenschwäche wird durch unkontrollierbare Nervenreflexe ausgelöst.
  6. Überlaufinkontinenz: Hierbei handelt es sich um einen dauerhaften Abgang kleiner Urinmengen, sodass die Blase nie vollständig geleert wird.