Tränen werden von der Tränendrüse und kleinen Nebendrüsen, die in der Bindehaut liegen abgesondert, und schützen die Oberfläche des Auges (Binde- und Hornhaut) vor dem Austrocknen. Sie können Staubteilchen und kleiner Fremdkörper mithilfe des Lidschlages fortschwemmen, der zugleich die Tränenflüssigkeit verteilt. Dabei wird ein Überfließen über den Lidrand durch das Sekret der Meibom-Drüsen verhindert. Die Tränenflüssigkeit fließt im inneren Lidwinkel durch die abführenden Tränenwege in die Nase (Auge). Die Reaktion der Tränenflüssigkeit ist schwach alkalisch und Augentropfen werden nach Möglichkeit diesen pH-Wert weitgehendst angeglichen. Durch Reizung (Chemikalien, Fremdkörper, Kälte- oder Wärmeeinfluss, Binde- oder Hornhautentzündung) sowie durch Gemütsbewegungen kann der Tränenfluss verstärkt werden. Ein Versiegen der Tränenflüssigkeit tritt normalerweise im Schlaf und bei bestimmten Krankheitsbildern ein. Durch Verschluss der abführenden Tränenwege kann es zu ständigem Tränenträufeln (Ektropium) und Tränensackvereiterung kommen.