Ohne Zweifel: Sport und gesunde Ernährung sind die effektivsten Mittel zur Absenkung des Körperfettanteils. Nicht wenige Menschen benötigen aber zusätzliche Unterstützung weil sie z. B. aus gesundheitlichen Gründen keinen Sport machen können oder sich trotz ausreichend Bewegung kein ausreichender Erfolg einstellt. Die moderne plastisch-ästhetische Chirurgie kennt mittlerweile mehrere Ansätze der schonenden Fettreduktion, längst ist das klassische „Fettabsaugen“ nicht mehr der Weisheit letzter Schluss.
Ärzte lassen hartnäckige Pölsterchen erfrieren oder sie schießen mit Laserstrahlen auf sie. Bei jedem Patienten muss individuell entschieden werden, welche Methode sich am besten eignet. Teilweise werden die Behandlungen auch miteinander kombiniert. Und doch: Nur eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten und ausreichend Bewegung garantieren einen Langzeiterfolg.
Die Kryolipolyse – Mit Eiseskälte zum schlanken Körper
Schon der Name verrät worum es geht. Der Begriff Kyrolipolyse setzt sich aus den griechischen Worten „Kyros“ für Kälte, „Lipos“ für Fett und „Lysis“ für Auflösung zusammen. Die Methode basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Adipozyten (Fettzellen) wesentlich kälteempfindlicher sind als das umliegende Gewebe. Bei diesem nicht-invasiven Verfahren kommt ein sogenannter Applikator zum Einsatz, der auf das zu behandelnde Körperareal gebracht wird.
Durch ein sanftes Vakuum im Inneren dieser Apparatur wird das Fettgewebe leicht eingezogen, es entsteht ein ähnlicher Effekt wie bei einer Massage. Für eine Stunde lang wird das Gewebe auf rund -9 °C heruntergekühlt. Ein zuvor auf die Haut gebrachtes und mit Anti-Freezing-Gel benetztes Vlies verhindert Erfrierungen der Haut. Zahlreiche im Applikator befindliche Sensoren garantieren eine konstant niedrige Temperatur während der Behandlung.
Durch die frostigen Bedingungen beginnen sich die Fettzellen zu entzünden, bis sie schließlich durch den programmierten Zelltod (Apoptose) absterben. Da dieser Vorgang millionenfach gleichzeitig abläuft, kann eine sichtbare Reduktion besonderes hartnäckiger Fettpolster erlangt werden. Während der Apoptose schütten die Adipozyten spezielle Botenstoffe aus, die zu einem Abbau der Zellreste führen. Das nun aus den Zellkörpern ausgetretene Körperfett wird vom Lymphsystem abtransportiert und schrittweise vom Organismus abgebaut. Eine Entgleisung der Bluttfette ist nicht zu befürchten.
Für einen sichtbaren Erfolg sind zwei bis drei Sitzungen im Abstand von je einem Monat notwendig. Eine antikoagulative Therapie mit ASS oder Marcumar sollte sicherheitshalber eine Woche vor der geplanten Behandlung in Absprache mit dem Arzt unterbrochen werden. Unter bestimmten Bedingungen ist eine Kryolipolyse kontraindiziert. Typische, aber in der Regel vorübergehende Nebenwirkungen sind Rötungen und Schwellungen im Behandlungsgebiet. Der entscheidende Vorteil der Kyrolipolyse liegt in der komplett nicht-invasiven Vorgehensweise.
Die Laserlipolyse – Gebündeltes Licht bringt Fettpolster zum Schmelzen
Sie gilt als äußerst effektiv und schonend dazu. Die Laserlipolyse hat in einigen Kliniken die klassische Fettabsaugung fast vollständig verdrängt. Durch einen minimalen Hautschnitt wird die Lasersonde in das Fettgewebe eingebracht. Das hochfrequente Licht mit einer Wellenlänge von 980 nm wird in Wärme umgewandelt und sorgt auf diese Weise für eine nachhaltige Membranschädigung bei den Fettzellen. Die Zellmembran bekommt Löcher und die verflüssigten Lipide treten in den Interzellularraum. Je nach Menge können diese vom Körper abgebaut werden. Nur bei sehr großen Fettpolstern wird eine zusätzliche Absaugung notwendig.
Ein günstiger Nebeneffekt des Verfahrens: Durch die entstehende Wärme wird die Haut zur Kollagensynthese angeregt mit der Folge, dass das gesamte Gewebe fester und Cellulite vorgebeugt wird. Zu den weiteren Vorteilen gehören die Vermeidung von sichtbaren Narben und die gute Verträglichkeit. Es ist zudem nur eine lokale Betäubung an der Einstichstelle notwendig. Die umliegenden kleinen Blutgefäße werden mittels Laser verödet, um ein anschließendes Hämatom zu vermeiden. Schwellungen und Schmerzen gehen meistens innerhalb weniger Tage zurück. Selten kann es zu einem vorübergehenden Taubheitsgefühl im Behandlungsbereich kommen. Eine blutverdünnende Therapie sollte nach Absprache mit dem behandelnden Arzt einige Tage vor dem Eingriff unterbrochen werden.