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Ergonomie am Arbeitsplatz – die richtige Körperhaltung ist entscheidend

AUS: MEDIZIN-LEXIKON.DE

Rückenprobleme sind der zweithäufigste Grund, weshalb Menschen vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden. Millionen Deutsche sind betroffen, sie haben regelmäßig mit Rückenbeschwerden zu kämpfen. Früher wurden von den Schmerzen überwiegend Berufstätige geplagt, die körperlich schwer arbeiten. Heute überwiegt der Anteil derjenigen, die einer Tätigkeit am Schreibtisch nachgehen.

Wie das Video verdeutlicht, ist der menschliche Körper aus biologischer Sicht dazu gemacht, um sich viel zu bewegen. Langes Sitzen kann ihm schaden, insbesondere der Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur. Durch richtiges Sitzen ist es möglich, die negativen Auswirkungen maßgeblich zu verringern. Voraussetzung ist es, eine ergonomische Sitzposition einzunehmen.

Ergonomische Büromöbel für gesünderes Arbeiten

Hierbei leisten ergonomisch gestaltete Büromöbel wertvolle Unterstützung. Ob Bürostuhl oder Schreibtisch, solche Möbel helfen dabei, eine möglichst optimale Körperhaltung am Arbeitsplatz einzunehmen. Die Belastung für den Körper sollte möglichst gering und außerdem nicht einseitig sein. Moderne Schreibtische sowie fein anpassbare Bürostühle sind deshalb Grundvoraussetzung für ergonomisches Arbeiten.

Jedoch genügt es nicht, verstellbare Büromöbel bereitzustellen. Viele Mitarbeiter machen dies nämlich nicht oder sie stellen ihr Mobiliar nur unzureichend ein – häufig weil sie nicht wissen, worauf zu achten ist. Verantwortungsbewusste Arbeitgeber stellen deshalb weiterführende Informationen bereit oder bieten z.B. Schulungen an. Entsprechende Maßnahmen lohnen sich, weil sie mittel- und langfristig zu einer erheblichen Reduzierung der Krankheitstage beitragen.

Es geht nicht nur um das Sitzen

Oft wird angenommen, dass sich das Thema „Ergonomie am Arbeitsplatz“ ausschließlich um das richtige Sitzen dreht. Dies ist jedoch falsch, schlussendlich sind viele weitere Aspekte von Bedeutung. Gerade bei der Bildschirmarbeit ist es entscheidend, dass der Abstand von Kopf zu Monitor ausreichend bemessen ist und gleichzeitig der Blickwinkel stimmt. Ebenso wollen Eingabegeräte wie Maus und Tastatur richtig platziert sein.

Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) hat umfassende Informationen im PDF „Arbeiten an Bildschirmgeräten“ zusammengetragen. Das Dokument richtet sich keineswegs nur an Arbeitgeber. Arbeitnehmer können auf Basis der enthaltenen Informationen besser abschätzen, wie es um die Ergonomie an ihrem persönlichen Arbeitsplatz steht. Außerdem lässt sich das gewonnene Wissen auch im heimischen Bereich gut anwenden.

Tipps für gesundes Arbeiten im Büro

Selbst wenn ein Büroarbeitsplatz in Sachen Ergonomie bis in das kleinste Detail abgestimmt ist, kann er eine Sache nicht ersetzen: Bewegung. Deshalb bleibt es weiterhin wichtig, Chancen zu ergreifen und sich zu bewegen. Vor allem Stehen ist empfehlenswert, weil es viele Muskeln aktiviert und den unteren Rücken entlastet. Experten raten dazu, mindestens einmal pro Stunde aufzustehen und sich zu bewegen. Wer z.B. Telefonate führt, kann dabei meist mühelos aufstehen. Ebenso bietet es sich an, bestimmte Dinge freiwillig zu erledigen, wie z.B. das Auffüllen von Druckerpapier. Wer hingegen den gesamten Arbeitstag über sitzt, tut seinem Körper damit keinen Gefallen.

Außerdem raten Experten dazu, für einen körperlichen Ausgleich in der Freizeit zu sorgen. Langes Sitzen belastet nicht nur die Wirbelsäule einseitig, sondern begünstigt außerdem den Abbau der Rückenmuskulatur. Bestimmte Sportarten, wie z.B. Schwimmen oder Klettern, können ein Ausgleich sein und die betroffene Muskulatur stärken. Ebenso wäre es möglich, gezielt im Fitnessstudio zu trainieren. Entscheidend ist allerdings, dass sich Betroffene zunächst von einem Spezialisten beraten lassen oder sich mit ihrem Arzt besprechen.