(Influenza)

Definition

Der Begriff "Grippe" ist heute als Sammelbegriff für zahlreiche Viruskrankheiten anerkannt, die als gemeinsames Merkmal einen Katarr der oberen Luftwege hervorrufen, der aber im Gegensatz zum Schnupfen von schwerem Krankheitsgefühl begleitet ist, obwohl oft kein hohes Fieber besteht.

Die echte Grippe

Die echte Grippe (Virusgrippe) beginnt mit Schmerzen in allen Gliedern, besonders im Kreuz oder an Stellen, die schon vorher nicht ganz gesund waren, z.B. Zähne, Gallenblase, Nieren, Blinddarm, Narben. Ein bis zwei Tage danach tritt Fieber von 38 bis 40 °C auf, das nach zwei bis drei Tagen wieder abfällt, ohne dass damit Gesundung eintritt. Die Grippe vermindert die körpereigene Abwehr sehr stark, so dass meist bakterielle Krankheiten nachfolgen, wodurch nach einigen Tagen das Fieber wieder steigt. Gefürchtet sind vor allem die Grippe-Pneumonie (Lungenentzündung) und die Bronchitis, die früher in vielen Fällen zum Tode führten.

Neben den üblichen Bakterien, durch die eine Lungenentzündung erzeugt werden kann, tritt bei einer Virusgrippe oft Hämophilus influenzae auf, der seinen Namen nach ihr trägt, aber nicht die Ursache ist.

Besondere Formen der echten Grippe

Eine besondere Form der Grippe trat in den letzten Jahren des Krieges 1914 bis 1918 auf, an der zwischen 1917 und 1920 etwa 22 Millionen Menschen erkrankten. Diese von dem Wiener Arzt Economo (1876-1931) Encephalitis lethargica benannte Krankheit (Gehirnentzündung) schädigt besonders das Nervensystem (Kopfgrippe) und erzeugt eine Parkinson-Krankheit, wenn sie nicht zum Tode führt.

Auch in den Jahren seit 1950 zogen in ihrem Erscheinungsbild wechselnde Grippe-Pandemien über den Erdball, von denen besonders die "asiatische Grippe" berüchtigt wurde, die 1957 Millionen Menschenleben kostete. Die Übertragung erfolgt besonders in Menschenansammlungen durch Tröpfcheninfektion. Ein bis drei Tage nach der Infektion treten die ersten Symptome (Prodromie) auf.

Zur Zeit sind zwei Gruppen von Viren bekannt, die eine echte Grippe erzeugen. Sie werden mit A und B bezeichnet. Im Blutserum werden Antikörper gegen sie gebildet, aus denen abgeleitet werden kann, an welchem Virus ein Mensch erkrankt ist. Diese Feststellung hat eine große Bedeutung für die Bekämpfung der Grippe, weil man entsprechende Impfstoffe bereitstellen kann, sobald bekannt ist, durch welches Virus eine Epidemie verursacht wird.

Grippeschutzimpfung

Im Rahmen einer Grippeschutzimpfung wird dem Empfänger eine Lösung mit abgetöteten Grippeviren injiziert. Diese lösen zwar keine Krankheit mehr aus, führen aber zu Bildung spezieller, gegen die Grippe gerichteter Antikörper. Es besteht somit ein Impfschutz gegen die Grippe. Die Impfung muss jährlich wiederholt werden.