chronische Erkrankung der Nieren, die durch große Mengen von Eiweiß im Urin bei normalem Blutdruck gekennzeichnet ist. Die Erscheinungen kommen durch eine Schädigung der Nierenkanälchen (Tubuli) zustande, in denen aus dem Filtrat der Glomeruli (Haargefäßknäuel der Nierenrinde) Wasser und andere Bestandteile zurückgewonnen werden. Die Niere verliert daher bei der Nephrose die Fähigkeit, Wasser und Eiweiß zurückzuhalten und Harnstoff und andere harnpflichtige Stoffe im Harn zu konzentrieren. Obgleich bei Nephrose im Gegensatz zur Nierenentzündung reichlich Wasser ausgeschieden wird, kommt es bald zur Bildung von Ödemen, weil im Blut nicht genug Eiweiß verbleibt, um das Wasser in den Blutgefäßen festzuhalten, so dass es aus diesen in die Unterhaut und in die Körperhöhlen austritt. Im Gegensatz zur Herzwassersucht steigt das Wasser bei Nephrose besonders ins Gesicht, das morgens oft unförmig verschwollen ist.

Nephrose ist meist Folge einer Vergiftung, z.B. durch Quecksilber, einer Infektionen, einer Schwangerschaftstoxikose, von rheumatischen Erkrankungen oder Alterserscheinung. Schon bei Kindern findet man manchmal die Lipoidnephrose, die meist von selbst nach einigen Jahren ausheilt. Auch die Aussichten einer Ausheilung der genuinen Nephrose sind neuerdings besser geworden.